Schweizer Genossenschaftsriese Migros auf dem Vormarsch nach Deutschland

Düsseldorf/Zürich. 28. Januar 2016 (geno). Migros. Die Schweizer Post widmet dem Gründer des heutigen Genossenschaftsriesen Migros, Gottlieb Duttweiler, zu dessen 125. Geburtstag eine Sonderbriefmarke. Das nimmt das Wirtschaftsmagazin „Capital“ in seiner Februarausgabe zum Anlass für einen Kurzabriss darüber, wie das von Zürich aus dirigierte Einzelhandelshaus auf den  deutschen Markt vormarschiert. Der Schweizer Markt sei weitgehend gesättigt und außerdem leide die Genossenschaft wie alle anderen Händler im Alpenstaat unter der Aufwertung des Franken. Daher versuche Migros, mit Tegut und Depot auch auf dem deutschen Markt mitzumischen. Jüngste Bemühungen zur Übernahme der bayrischen Tengelmann-Filialen waren erfolglos. Dennoch bietet beispielweise Tegut genug Chancen zu Expansion. Das im Jahr 1947 in Fulda gegründete Einzelhandelsunternehmen hatte bei der Übernahme 2012/13 durch Migros ein Filialnetz von 290 Supermärkten in den Bundesländern Hessen, Bayern, Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Tegut belegt seit kurzem Platz eins einer Rangliste der Albert Schweitzer Stiftung in puncto Veganfreundlichkeit des Angebots. „Das Unternehmen überzeugt mit seinem großen Obst- und Gemüsesortiment, vielen Fleisch- und Wurstalternativen und einer guten Kennzeichnung von Produkten“, urteilt die Stiftung. Das erweist sich als höchst passfähig in die Migros-Grundphilosopie.

Dazu teilt das Magazin „Capital“ mit: „In seinen Statuten hat sich Migros der Gesundheitsförderung der Bevölkerung verschrieben. Das Ergebnis: In den Migros-Supermärkten gibt es weder Alkohol noch Zigaretten. Die Gewinne sind gedeckelt. Dividenden gibt es auch nicht, und ein halbes Prozent des Umsatzes wird für kulturelle und gesellschaftliche Zwecke gespendet. Migros – der Name steht weniger für ein Unternehmen als für ein Schweizer Lebensgefühl.“

Verwiesen wird auf den erstaunlichen Tatbestand, dass es mehr als zwei Millionen Migros-Genossen gibt bei gerade einmal acht Millionen Einwohnern der Schweiz. Dabei sei Migros nicht nur ein Handelsunternehmen. Es gehörten auch Globus-Warenhäuser, der Discounter Denner sowie sämtliche Obi- und Alnatura-Filialen in der Schweiz zu Migros. Selbst Schwimmbäder, Golfplätze oder Sportanlagen und eine Versandapotheke nenne die Genossenschaft ihr Eigen. Außerdem produziere sie Kaffee, verkaufe Reisen, betreibe Restaurants, Gesundheitszentren und besitze sogar eine Bank und eine Tankstellenkette. ++ (hl/mgn/28.01.16 – 019)

++++Udate****Zürich, 10. Januar 2018 (geno). Fabrice Zumbrunnen steht seit Beginn dieses Jahres an der Spitze der Schweizer Genossenschaft. Schon mit dieser Formulierung hätte der 47jährige Präsident des Handelsriesen seine Schwierigkeiten, denn sein außergewöhnliches Selbstverständnis ist darauf zentriert, einer von vielen Genossenschaftsmitgliedern zu sein. Auf diese Primus-Inter-Pares-Konstellation lassen eigentlich alle seine Äußerungen und Aktivitäten schließen, die er seit seinem Eintritt in die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg im Jahr 1996 dargeboten hat. Sein Vorbild ist der Gründer der Genossenschaft Gottlieb Duttweiler und dessen Prinzipien frönt der nunmehr jüngste Migros-Dirigent aller Zeiten.

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