Hamburg, 18. April 2017 (geno). Kooperation statt Konkurrenz. Der Österreicher Christian Felber ist einer der Ideenträger, die zu den neun Nominierten des „ZEIT Wissens-Preises“ für Mut zur Nachhaltigkeit zählen. Er entwickelte die Gemeinwohl-Ökonomie als alternatives ethisches Wirtschaftsmodell, das nicht auf der Gewinnerwirtschaftung beruht. In der aktuellen Ausgabe des Zweimonatsmagazins „Zeit Wissen“ wird der Philologe mit den Worten zitiert: „Motiviert hat mich, dass die Wirtschaft unsere Grundwerte untergräbt und einem falschen Ziel verpflichtet ist, nämlich allein das Kapital zu mehren.“ Er initiierte vor einigen Jahren die Gemeinwohl-Bewegung, der sich inzwischen mehr als 2.200 Unternehmen aus fast 50 Ländern angeschlossen haben. Dazu veröffentlichte er 2010 ein Buch, das inzwischen in zehn Sprachen übersetzt worden ist.
Zu den Prinzipien der Gemeinwohl-Bewegung gehört, dass Unternehmen nicht in Konkurrenz zueinander arbeiten, sondern kooperieren. Die Grundwerte eines Unternehmens bemessen sich nach einem Punktesystem. Zu den Kriterien gehören beispielsweise die gerechte Einkommensverteilung, die ökologischen Parameter der Produkte und die Humanität der Arbeitsbedingungen. Das Ergebnis könnte an Rechtsfolgen dergestalt angeknüpft werden: Je niedriger die Punktzahl desto mehr Steuern, Zölle und Zinsen muss ein Unternehmen zahlen. ++ (nh/mgn/18.04.17 – 077)
Anmerkung: Initiative coopgo: Die Verbände im Genossenschaftssektor sind nunmehr gefordert und herausgefordert, diese „historische“ Chance zu nutzen. Sie können und müssen jetzt beginnen, auf den neuen Erkenntnissen „Mensch und Kooperation“ eigene Initiativen entwickeln, z.B. neue Gesetze selbst erarbeiten und in die Politik einführen.
www.genonachrichten.de e-mail: 133mgn@gmail.com Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27
2 Kommentare.
[…] weltweit agierende Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung umfasst global 11.000 Unterstützer, mehr als 2.000 Aktivisten, mehr als 100 […]
Herr Ferber zeigt, was aus Sicht einer „kooperativen Gesellschaft“ alles gut möglich wäre.
Danke Herr Günkell für diese sehr ansprechende Zusammenfassung