Meißen, 22. Februar 2016 (geno). Die Auseinandersetzung im Streit über belastete Weine der Winzergenossenschaft Meißen gewinnt an Militanz. Der jüngste „Giftpfeil“ wird aus Franken von dem unabhängigen Weinbauberater Wolfgang Patzwahl auf die sächsischen Aufsichtsbehörden abgeschossen. Wie die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) am Montag berichtet, brandmarkt der Experte die zuständigen Ämter der Untätigkeit. Seit drei Wochen geschehe nichts, um die betroffenen Weine aus dem Verkehr zu ziehen und zu sperren. In anderen Anbaugebieten wäre das längst geschehen. In Sachsen jedoch werde das Problem verharmlost, obwohl Tatbestände und Vorwürfe bereits das Eingreifen der Staatsanwaltschaft erfordern würden. Allein die bisher bekannten Fakten bedeuteten neben einem eklatanten Verstoß gegen das Pflanzenschutzrecht zudem auch Verbrauchertäuschung in großem Stil und mit einem gehörigen Maß an krimineller Energie.
Nunmehr hat das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie dem zuständigen Landratsamt aufgegeben, die Genossenschaft zur Eigenkontrolle aller Weinchargen der Jahrgänge 2014 und 2015 zu verdonnern. Die 1955 aus der siebzehn Jahre zuvor gegründeten Sächsischen Weinbaugenossenschaft hervorgegangene Winzergenossenschaft Meißen vereint 1.500 der insgesamt rund 2.500 Winzer Sachsens. Auf die Genossenschaft entfallen 135 Hektar der insgesamt 488 Hektar Rebfläche im Freistaat Sachsen. ++ (we/mgn/22.02.16 – 037)
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