Genossenschaftsgedanke großes Pfund gegenüber anderen professionellen Wohnungsanbietern

Frankfurt am Main, 15. Juni 2017 (geno). „Gernossenschaftliches Wohnen – Mehr als eine Alternative ?“ fragt die in Frankfurt am Main herausgegebene Zeitschrift  „Immobilien & Finanzierung“ in ihrer aktuellen Juni-Ausgabe. An der Spitze der Beiträge steht ein Interview mit dem Vorstandsreferenten des Spar- und Bauverein eG Dortmund, Sven Glocker. Der Genossenschaftsgedanke sei im Grunde das große Pfund der Genossenschaft und daher die deutlioche Abgrenzung zu anderen professionellen Wohnungsanbietern. „Die Bewohner beziehungsweise die Genossenschaftsmitglieder verstehen sich als Teileigentümer und haben gänzlich andere Mitwirkungs- und Partizipationsmöglichkeiten in der Gemeinschaft und daher auch in ihrem direkten Wohnumfeld. Die Idee der Genossenschaft als kooperative Selbsthilfeeinrichtung – die Mitglieder verfolgen allesamt einen gemeinsamen Zweck, nämlich die Führung eines gemeinsamen Betriebes zur wechselseitigen Unterstützung – ist in der weiteren Landschaft von Wohnungsanbietern einmalig“, stellt Glocker fest. Junge Interessenten würden in den Beratungsgesprächen darauf aufmerksam gemacht, dass neben preiswertem Wohnraum auch soziale Aspekte mit dem genossenschaftlichen Wohnen einhergehen und somit das eigene Umfeld durch den Gemeinschaftsgedanken besonders geprägt werden kann. Insgesamt lasse sich sagen, dass das Interesse an den Wohnungen der Genossenschaft hoch ist. Das drücke sich in der Differenz zwischen Mitgliedern und dem tatsächlichen Wohnungsbestand aus. So entfallen 11.579 Wohnungen 19.820 Mitglieder. Wohnungsvergaben erfolgten nach der Reihenfolge des Wohnungsgesuchs. Dieser Umstand sei nicht zuletzt auf den guten bis sehr guten Zustand der Wohnungssubstanz zurückzuführen.

Autoren weiterer Beiträge des Schwerpunktthemas „Genossenschaftliches Wohnen“ der Finanzzeitschrift sind Hans Maier vom Verband bayrischer Wohnungsunternehmen, Markus Knüfermann von der EBZ Business School Bochum, Axel Viehweger vom Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften, Theresia Theuerl aus dem Institut für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelm-Universität Münster und Thomas Schmitt von der pro…gemeinsam bauen und leben Wohngenossenschaft eG Stuttgart. In einem äußerst kritischen Beitrag setzt sich Rolf Bosse vom Hamburger Mieterverein mit der Frage auseinander, ob ein Verkauf von genossenschaftlichem Wohnraum gegen die Grundidee verstößt. Es geht um solche Vorgänge in der Genossenschaft VHW in Hamburg-Wilhelmburg, die Wohnungen an Deutschlands größtes privates Wohnungsunternehmen Vonovia veräußert und damit 74 ihrer Nutzer ungefragt aus der Genossenschaft katapultiert hat. Seine eindeutige Antwort lautet Ja. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und lässt wissen: „Die VHW verrät ihre eigenen Ziele“. ++ (zt/mgn/15.06.17 – 118)

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