Bullay, den 7.8.2019. igenos e.V. , eine bundesweit tätige Interessengemeinschaft von Genossenschaftsmitgliedern, hat sich in verschiedenen Fachpublikationen und Internetportalen mit der Bevormundung von Genossenschaftsmitgliedern durch die Genossenschaftsorganisation auseinandergesetzt.
Die Genossenschaftsidee als UNESCO-Weltkulturerbe hat demnach wenig mit der Realität zu tun. Im Gegenteil: Durch Fusionen werden vor allem Bankgenossenschaften immer größer und entfernen sich gleichzeitig räumlich immer weiter von ihren Mitgliedern. Dies betrifft auch das über Jahrzehnte angesammelte Mitgliedervermögen, das genossenschaftlich umverteilt wird.
Laut igenos wurde die demokratische Selbstverwaltung durch die Mitglieder – also Genossenschaft von unten – systematisch abgeschafft.
Das von dem Naziregime 1934 eingeführte „top down“ Führerprinzip – ein autoritärer Führungsstil von oben – wurde dagegen immer weiter ausgebaut. Begünstigt durch die traditionell guten Beziehungen zur Politik führte die „Selbstermächtigung“ der Genossenschaftsverbände zu einer kompletten Verselbstständigung der genossenschaftlichen Selbstverwaltung. Das Mitglied „Genosse“ wird zum Statist. Die „Genossen“ werden nur noch benötigt um die Rechtsform Genossenschaft zu legitimieren. Das Besondere an der Rechtsform Genossenschaft ist das Gemeinschaftseigentum. Das bedeutet der einzelne Genosse ist nicht am Wertzuwachs seiner Genossenschaft beteiligt, es sein denn die Genossenschaft wird aufgelöst.
Die Genossenschaftsorganisation finanziert einen mehrstufigen Verwaltungsapparat, deren Kosten alleine von den Mitgliedern getragen werden. Die Gegenleistungen sind erschütternd: Mangelhafte Transparenz, mangelhafte Vergütungssolidarität und mangelhafte Partizipation der Genossenschaftsmitglieder.
Hinzu kommt eine Verleumdung und Neuinterpretation des genossenschaftlichen Förderauftrags sowie ein völlig entartetes Demokratieverständnis. Was außerordentlich gut funktioniert ist die Vernetzung mit der Politik und die Lobby Arbeit .
igenos beschreibt die weitgehende, missbräuchlichen Nutzung des Rechtsmantel der eingetragenen Genossenschaft. Als Ergebnis dieser Analyse setzt sich igenos für eine kooperative Wende und die CoopGo Bewegung ein. Es ist Zeit für einen Neuanfang, denn die Genossenschaftsidee entspricht dem Zeitgeist von Arbeiten 4.0.
igenos wird nun konkret vorgeworfen eine „Verschwörungstheorie“ zu verbreiten? Die genonachrichten eröffnen hier dazu eine offene Diskussionsrunde. Zunächst was ist eine Verschwörungstheorie?
Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem meist illegalen oder illegitimen Zweck. Wikipedia
Die Genonachrichten werden sich in den nächsten Wochen in einer Reihe von Beiträgen mit dem Sonderthema Entmündigung der Genossenschaftsmitglieder befassen.
Gerald Wiegner, Vorstand igenos e.V. Weiter Informationen auch unter genossenschaftswelt.de
Die folgen Beiträge der genonachrichten vertiefen das Thema:
Hintergrundinformationen: Genossenschaften und Sozialismus:
und Genossenschaften und das Gemeinwohl
igenos Arbeitspapier in guter Genossenschaft.
Wohnungsgenossenschaften: Mitglieder fordern Mitbestimmung.
Bankgenossenschaften: Die Übermacht der Verbände und der
perfekte Bankraub.