Luzern, 3. September 2018 (geno) Knapp zwölf Prozent der Schweizer Energieversorgungsunternehmen sind Genossenschaften. Daneben existieren derzeit 90 Genossenschaften, die sich der Förderung der Energieproduktion aus Sonne und Wind sowie der Wärmeerzeugung und -verteilung zugewandt haben. Besonders im Anschluss an die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahre 2011 und die darauf folgende Diskussion um die Energiewende wurden zahlreiche neue Genossenschaften im Energiebereich gegründet. Nach den Worten von Dr. Nadja Germann, Leiterin des Kompetenzzentrums Infrastrukturen an der Universität Luzern und Vizepräsidentin der Stiftung Alpines Energieforschungscenter Alpenforce, lässt diese Entwicklung darauf schließen, dass die Gesellschaftsform der Genossenschaft durchaus als Zukunftsmodell in der Energieversorgung bezeichnet werden kann. Besonders im Trend lägen Solargenossenschaften.
Als Beispiele für die großen Differenzen des Versorgungsumfangs nennt Germann die Elektra Genossenschaft Baldingen und die Genossenschaft Elektra Birseck (EBM). Die Baldinger Kooperative ist besonders klein und versorgt die 275 Einwohner zählende Gemeinde im Kreis Aargau. Dagegen ist die EBM mit Sitz in Münchenstein besonders groß. Von ihr erhalten 78 Gemeinden und 170.000 Kunden in den Kantonen Basel-Landschaft und Solothurn sowie im angrenzenden Elsass Strom. EBM betreibt zudem 210 Wärmeverbünde und Heizanlagen in der Schweiz und in Frankreich. Die bereits 1897 gegründete Genossenschaft verfügt über Beteiligungen an 120 Kraftwerken für erneuerbare Energie im In- und Ausland. Während der beiden Weltkriege war EBM sehr wichtig für die Energieversorgung des angrenzenden Auslands. ++ (eg/mgn/03.09.18 – 174)
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