Hannover, 12. Mai 2017 (geno). Wohnungsgenossenschaften haben aufgrund ihrer Rechtskonstruktion und ihres Unternehmenszwecks die größten Potentiale, um in Stadtquartieren Milieu stiftend zu wirken. Zu den Vorzeige-Genossenschaften dieser Art gehört die Wohnungsgenossenschaft WOGE Nordstadt eG Hannover. Sie ist aus einer 1988 aktiven Mieterinitiative hervorgegangen, um dann als Träger bei der Sanierung von Wohnhäusern mitzuwirken. So wurden preiswerter Wohnraum sowie Räumlichkeiten für Gewerbe und Kultur gesichert. Mit viel „Muskelhypothek“ konnten die Umbaukosten niedrig gehalten werden. Heute gehören der Genossenschaft 28 Gebäude mit 229 Wohnungen und 13 Gewerbebetriebe.
Ein besonderer Knüller gelang den Hannoveraner Wohnungsgenossen mit der Übernahme und Umgestaltung der alten Grammophonfabrik, in der Emil und Joseph Berliner 1898 die erste Schallplatte produzierten. Heute beherbergt sie mehrere Künstlerateliers und wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Mit der genossenschaftlichen Trägerschaft ist eine auf den Stadtteil bezogene nichtkommerzielle kulturelle Nutzung langfristig garantiert. Gleichzeitig wird das Gebäude für Aktivitäten der Genossenschaft genutzt. Die WOGE leistet mit ihren Projekten einen Beitrag zur Stabilisierung des Gründerzeitquartiers Nordstadt. Es wird eine weitere soziale Entmischung vermieden, ein stabiles Milieu bewusst im Quartier gebunden und gegen den spekulativen Verfall oder der Verdrängung von Bevölkerungsgruppen entgegengewirkt. ++ (wg/mgn/12.05.17 – 95)
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