Köln, 3. April 2018 (geno). Den bundesweit fast 1.000 Mitgliedern der Kölner Zweirad-Einkaufsgenossenschaft (ZEG-Gruppe) stehen hoffnungsvolle Zeiten bevor. Und das obwohl der Fahrrad-Markt sich bezogen auf die Stückzahlen seit der Jahrtausendwende rückläufig entwickelt. Die Verkaufszahlen von einst jährlich fünf Millionen Fahrrädern werden nicht mehr erreicht, schätzt die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) am Dienstag ein. Es sei eine Sättigung eingetreten. Bei den deutschen Haushalten habe sich der Gesamtbestand bei 73 Millionen Rädern stabilisiert. Als eigentlicher Wachstumstreiber hätten sich die hochwertigen elektrischen Zweiräder entpuppt. Die sogenannten E-Bikes hätten sich im vergangenen Jahr auf 720.000 Stück im Verkauf hochgeschraubt. Das sei eine Steigerung zum Vorjahr um 19 Prozent. Die SZ beruft sich unter der Überschrift „Genossen unter Strom“ auf ZEG-Vorstandschef Georg Honkomp, der das auf eine wesentlich breitere Kundschaft zurückführt. „E-Bikes werden längst nicht mehr nur von älteren und sportlich nicht so fitten Leuten gekauft. Sie haben gerade unter jungen Leuten das Zeug zum Statussymbol und schicken Lifestyle-Produkt.“ Außerdem würden sie nicht mehr allein zum Freizeitvergnügen verwendet, sondern gelten als nützliche Alternative zum Auto im Berufsverkehr. Sogar als „Lastesel“ steige ihr Beliebtheitsgrad bei Handelsbetrieben und Handwerkern. Außerdem werde das Fahrrad begleitet von einer Welle guter Nachrichten, zu denen die Stichworte Feinstaubalarm, Dieselskandal und drohende Fahrverbote zu zählen sind. Es wächst die Klientel, die das emissionsfreie Zweirad als ökologisch vernünftige Alternative im innerstädtischen Individualverkehr betrachtet, zudem noch eine gesundheitsfördernde.
Dank E-Bike-Boom hat die ZEG 2017 die rückläufigen Verkaufszahlen bei den Fahrrad-Klassikern mehr als ausgleichen können. Der Gesamtumsatz der präzise 960 ZEG-Fachhändler stieg gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf rund 1,25 Milliarden Euro. Weiteres Wachstum verspricht sich die Spitze der Genossenschaftsvereinigung vom Dienstleistungsgeschäft. Service, Hardware und andere Dienstleistungen sollen künftig die Hälfte des ZEG-Umsatzes ausmachen. ++ (mo/mgn/03.04.18 – 065)
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