Fruchthofgenossenschaft: IG Lebensmittel- und Frischecluster Berlin – „Bauch von Berlin“ wird genossenschaftlich

Berlin, 1. März 2018 (geno). Die Interessengemeinschaft (IG) „Lebensmittel- und Frischecluster Berlin“ will den landeseigenen Berlin Großmarkt am Westhafen übernehmen und ihn fortan genossenschaftlich fortführen. Darüber informierte laut „Berliner Zeitung“ vom Donnerstag IG-Vorsitzender Dieter Krauß. Tags zuvor hatte er ansässige Großhändler über das Projekt „Selbstverwaltung“ im sogenannten Bauch von Berlin unterrichtet. Anfang Februar habe die IG dem Berliner Senat ein entsprechendes Übernahmeangebot unterbreitet. Danach will das Bündnis, zu dem rund 100 Händler gehören, mit dem Land Berlin einen Erbpachtvertrag über 40 Jahre schließen. Ein solcher Kontrakt wäre nach den Worten von Krauß auch für das Land Berlin von Vorteil, denn die Betreiber würden an Berlin jährlich 2,5 Millionen Euro Pacht überweisen. Dieser Betrag entspreche etwa dem Gewinn, den die Berliner Großmarkt Berlin GmbH derzeit jährlich an das Land Berlin abführt und ihm dadurch eine risikolose Einnahme beschert. Die IG will für die Gebäude des Großmarkts einmalig 22 Millionen Euro zahlen, um so bei Banken Kreditwürdigkeit zu erlangen.

Dem Verdacht einer Privatisierung des Großmarkts durch die Händler tritt Krauß entschieden entgegen: „Wir sind kein Immobilienunternehmen, sondern eine Genossenschaft und verstehen uns als Partner der Stadt.“ Das Bündnis wolle den Großmarkt zukunftsfähig machen. „Dafür brauchen wir aber die Freiheiten eines Eigentümers, nicht die Zwänge eines Mieters“. ++ (gh/mgn/01.03.18 – 044)

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Fortsetzung; Berlin, 20. März 2018 (geno). Die Offensive zur Erneuerung des Großmarktes in Berlin-Moabit durch ein genossenschaftlich organisiertes Bündnis von Händlern aus dem Areal ist gescheitert. Das teilt die Berliner Zeitung „Der Tagesspiegel“ am Dienstag mit. Im Wirtschaftsausschuss des Berliner Abgeordneten habe Staatssekretär Henner Bunde bestätigt, dass der Baustopp für eine aufgehoben hat, den der bisherige Betreiber – die landeseigene „Großmarkt-Gesellschaft – plant. Damit sei das vorläufige Moratorium des Senats beendet. In Verwaltungskreisen heißt es, der Senat habe nicht seine Gestaltungsfreiheit am Großmarkt für eine Dauer von 40 Jahren aufgeben wollen. Das Erneuerungsvorhaben sollte ursprünglich unter Regie der erweiterten Fruchthof-Genossenschaft erfolgen. Sie hatte etwa 100 Händler vereint und das Angebot ausgearbeitet. Damit hat der rot-rot-grüne Senat von Berlin ein vielversprechendes genossenschaftliches Projekt zunichte gemacht. Der Genossenschaftsidee ist von den Genossen der Berliner Regierung ein harter Fußtritt versetzt worden. ++ (wh/mgn/20.03.18 – 057)

 

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