Initiative „Kooperatives Wohnen“ mit Einhausgenossenschaften und Wohneigentums-Gemeinschaften

Leipzig, 30. Januar 2017 (geno). Seit dem Start des Netzwerkes „Kooperatives Wohnen“ im Frühjahr vorigen Jahres befinden sich 15 Gruppen im Programm. Das erklärte Jens Gerhardt vom „Netzwerk Leipziger Freiheit“ in der jüngsten Ausgabe des „Leipziger Amtsblatt“ vom Wochenende über die von seiner Organisation sowie dem Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung initiierte Beratungs- und Projektplattform für bezahlbares Wohnen in der Messestadt. „Dazu gehören zwei Hausgemeinschaften , die ausschließlich aus Mietern bestehen. Sie wollen die Häuser erwerben und danach sanieren. Alle sollen am Ende zu dauerhaft günstigen Mieten im Haus bleiben können,“ so Gebhardt. 

Nach den Worten von Karsten Gerkens von der zuständigen städtischen Behörde gibt es zwei Wege, um das Ziel zu erreichen. Einerseits könnten sich Interessenten zu einer Gruppe zusammenschließen, um sich im Verbund Wohnungseigentum im Mehrfamilienhaus individuell zu schaffen. Der andere Weg sei die Gründung einer Einhausgenossenschaft oder eines Vereins, dem das Haus gehört. Jedes Gruppenmitglied miete sich dann als Gruppenmitglied im eigenen Haus ein. Die Netzwerkkoordination habe man an eine Bürogemeinschaft vergeben. Die Konzeptberatung für eine bereits in Gründung befindliche Einhausgenossenschaft am Lindenauer Hafen hat Sonja Menzel von der innova eG übernommen.  Es sollen zwölf Wohnungen in Größen von 40 bis 140 Quadratmeter neugebaut werden.

Die erkennbar inhaltliche Verwischung von Begriffen wie Miete, Genossenschaft und Wohneigentum lässt auch bei den Initiatoren des Selbsthilfe-Kommandos noch auf gewisse Unklarheiten des Konzepts schließen. Zu Recht macht Gerhardt deshalb die Abschlussbemerkung, dass „wir jedoch daran gemessen werden, wie wir das Thema Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen stärker ins Gespräch bringen, es in die Breite der Leipziger Stadtgesellschaft transportieren.“ Das solle in diesem Jahr verstärkt geschehen.

Hintergrund der Initiative ist das starke Bevölkerungswachstum Leipzigs in der jüngsten Vergangenheit. Die Einwohnerschaft der Stadt hat sich in den zurückliegenden vier Jahren um 13.000 jährlich vergrößert. Hatten 2012 noch 530.000 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Leipzig, so sind es heute bereits 580.000. ++ (ko/mgn/30.01,17 – 021)

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