Delitzsch, 6. Mai 2016 (geno). Die in Deutschland wirtschaftenden insgesamt 179 Winzergenossenschaften stellen etwa ein Drittel der deutschen Weinproduktion sicher. Hauptabsatzkanäle sind die Discounter und die Großflächen des Handels.
Darauf verwies am Freitagabend in Delitzsch der Leiter des Genossenschaftsmuseums der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft, Philipp Bludovsky, bei der Eöffnung einer Ausstellung, in deren Mittelpunkt unter dem Motto Genießer-Genossenschaften die Entwicklung der Winzerei im badischen Raum steht. In Baden hatte Pfarrer Hansjakob im Jahr 1881 die erste Winzergenossenschaft in diesem Gebiet gegründet. Bis in die 1950er Jahre hatte sich die Genossenschaftsbewegung in Baden bei den Winzern so intensiviert, dass es mehr als 100 Winzergenossenschaften gab. Sie schlossen sich zu einer Bezirkskellerei, später zu einer Landeskellerei zusammen. Die älteste auf der Grundlage des Genossenschaftsgesetzes gegründete Selbsthilfeorganisation der Winzer ist die 1868 entstandene Winzergenossenschaft Mayschoß an der Ahr.
Der Weinbau auf deutschem Terrain geht allerdings bis ins frühe Mittelalter zurück. Er erlitt erhebliche Rückschläge durch klimatische Zwischenkaltzeiten im 14. und 15. Jahrhundert sowie durch die aus Amerika eingeschleppte Reblaus. ++ (gr/mgn/06.05.16 – 108)