Köln/München/Weimar, 4. Dezember 2024 (geno). Der jahrzehntelang verbreitete und – offenbar – wissentlich geschürte Traum vom Eigenheim zerschmilzt – und das zu Recht. Auf diese Formel lässt sich eine Diskuskussionsrunde im Deutschlandfunk vom Mittwoch zusammenfassen. Die Gründe dafür wurden und werden zuhauf genannt: Mangel an Siedlungsfläche, überbordende Bauauflagen und verschleuderte Energien. Junge Leute – die sogenannte Generation Z – können sich das nicht leisten und sind längst weg von solchen bürgerlichen Hirngespinsten.
Dieser Traum ist also nicht mehr zeitgemäß. Es braucht in Zeiten des Klimawandels und anderer Krisen neue Konzepte für’s Wohnen, meint die Diskussionsrunde, die sich aus Stadtökologen, Architekten und Bauingenieuren zusammensetzt. Als zentrales Problem schält sich heraus: „Müssen wir wieder mehr auf Gemeinschaft und weniger auf individuelles Glück setzen ?“ Diese Frage läuft unmittelbar, fast zwingend auf Genossenschaften als Plan B hinaus. Eigenheime könnten verknüpft werden, um in punkto Heizenergie, Elektrizität und anderer Grundelemente des Wohnens Synergien zu bewirken. Einzelheiten erläuterten Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, und Prof. Frank Eckardt, Stadtsoziologe an der Bauhaus-Universität Weimar. Bestehende Eigenheime zu Genossenschaften zusammenzuschließen böte sich an. Die Ratschläge der Bauexperten laufen auf die Stadt München hinaus, wo es zahlreiche Praxismuster gibt, denen nachzueifern wäre. Dort gebe es bereits seit langem Experimente, die ihre Feuertaufe absolviert und sich bewährt haben.
Fast zeitgleich schwärmt der FDP-Bundestagsabgeordnete Lukas Köhler in der aktuellen Stunde des Deutschen Bundestages zur aktuellen Lage der deutschen Wirtschaft über das Eigenheim als Faszinosum höchster menschlicher Gefühle und als Hort persönlicher Geborgenheit – offenbar fern von Realität und Lebenspraxis. ++ (eg/mgn/04.12.24 – 157)
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