Frankfurt am Main, 21. Oktober 2024 (geno). Kommunen und Gemeinwohl sind der gesellschaftliche Zukunftsschrei, um die Menschheit von den Qualen des Spätkapitalismus zu befreien. Das bringt der japanische Philosoph Kohei Soito von der Universität Tokio in einem Interview auf der 76. Frankfurter Buchmesse zum Ausdruck. Das Gespräch wurde in der mitternächtlichen ARD-Sendung „Titel-Thesen-Temperamente“ vom Sonntag zum Montag ausgestrahlt. Anlass war das Buch des japanischen Gelehrten, das unter dem Titel „Systemsturz – Der Sieg der Natur über den Kapitalismus“ auf der traditionsreichen Bücherschau präsentiert worden ist.
Nach Auffassung von Soito stößt die Produktion überall an natürliche Grenzen. Unendliches Wachstum sei eine unrealistische Vorstellung. Deswegen müssten Wälder, Wasser und andere Ressourcen in Gemeineigentum überführt werden. Das erscheine auf den ersten Blick angesichts der derzeitigen Verhältnisse, unter denen sogar Bildungs- und Gesundheitswesen privatisiert wurde und wird, befremdlich. Dennoch bestünde in umfänglichem Kommunalismus der notwendige Ausweg aus der gegenwärtigen universellen Sackgasse der Gesellschaft. Insofern sei Karl Marx, der seinen diesbezüglichen Erkenntnissen die Forschungsergebnisse des Naturwissenschaftlers Justus von Liebig zugrundegelegt hat, der erste „Degrowth-Theoretiker“ gewesen. ++ (cc/mgn/21.10.24 – 127)
www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27