Chemnitz, 10. Oktober 2024 (geno). Ostdeutschlands Plattenbausiedlungen kommen in die Jahre. Sie setzen Patina an. Um so wertvoller strahlt die Bausubstanz und die eigentlichen Hintergedanken der Stadtplaner erfüllen sich. Die Bewohner fühlen sich wohl. Das würdigt die „Sächsische Zeitung“ in dieser Woche in einem ganzseitigen Pressebeitrag von Andreas Hummel. Überschrift: „Die Platte lebt“.
Ein Großteil dieser Quartiere waren und sind genossenschaftlich organisiert. Hummel schreibt: „Eine der größten Plattenbausiedlungen der DDR entstand vor 50 Jahren in Chemnitz. Die Hartmanns gehörten zu den ersten Mietern im Fritz-Heckert-Gebiet – und sind dort heute noch zufrieden.“ Der Grundstein wurde am 5. Oktober 1974 gelegt. im Jahr 1990 lebten dort 92.000 Menschen – ein Drittel der Bevölkerung von Chemnitz. Es ist damit eines der ältesten dieser Großsiedlungen. Gemessen an der Einwohnerzahl war das Heckert-Terrain das zweitgrößte innerstädtische Neubaugebiet in der DDR – nach Marzahn-Hellersdorf in Berlin. Bis 1990 entstanden in der DDR 172 Neubaugebiete mit jeweils mindestens 2.500 Wohnungen. Zu den im „Heckert“ beheimateten Wohnungskooperativen gehört die Wohnungsgenossenschaft „Einheit“ mit derzeit 5.300 Wohnungen. In den nächsten Jahren will die Genossenschaft weiter investieren.
Bauingenieur und Stadtteilhistoriker Norbert Engst lobt das Quartier, in dem er selbst aufgewachsen ist, vorsichtig und doch ehrlichen Herzens: „Wir haben hier alles außer Friedhof und Gymnasium.“ Es gebe eine gute Infrastruktur mit Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten. Zwar sei das Image verbesserungswürdig, aber er kenne keine sozialen Brennpunkte. ++ (pb/mgn/10.10.24 – 122)
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