Nürnberg, den 23.10.2023. Die Bankinstitute mit den höchsten jährlichen Gewinnen sind – wen wundert’s – die Volks- und Raiffeisenbanken. Diese Gewinne werden von genossenschaftlich organisierten Bankunternehmen erzielt, die als Genossenschaften eigentlich einen ganz anderen, gegenteiligen Zweck verfolgen.
Denn die Genossenschaftsbanken wurden nicht gegründet, um ihren Mitgliedern Geld abzunehmen und damit hohe Gewinne zu erzielen. Sie wurden als Gegenpol zu jenen Banken und Geldverleihern gegründet, die genau diese absolute Gewinnmaximierung im Sinn hatten.
Dass sie heute zu solchen gewinnorientierten Unternehmen geworden sind, liegt zum einen an den Vorständen dieser Genossenschaften, die keine Ahnung mehr vom Wesen einer Genossenschaft haben und oft nicht einmal mehr ihre eigenen Statuten kennen. Es liegt an den Aufsichtsräten, die eigentlich über die Einhaltung der Interessen der Genossenschaft und ihrer Mitglieder wachen sollten, stattdessen aber zu willigen Abnickern der Wünsche von Vorstand und Prüfungsverband geworden sind.
Auch DGRV, BVR und die etablierten kreditgenossenschaftlichen Verbände tragen eine massive Mitschuld. Nicht zu vergessen die Bankenaufsicht BAFIN, die, obwohl sie die Gesetze über die zulässigen Rechtsformen für Banken und damit auch das Genossenschaftsgesetz und seine Besonderheiten kennen muss, untätig bleibt und zusieht, wie eine Rechtsform massiv missbraucht wird. Obwohl gerade der BAFIN längst aufgefallen sein muss, dass die Rechtsform der Genossenschaft für Universalbanken völlig ungeeignet ist.