Berlin/Kreisau, 20. Juli 2023 (geno). Die am Donnerstag in Berlin und andernorts offiziell geehrten Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944 mit Claus Graf Schenk von Stauffenberg an der Spitze und deren geistige Wegbereiter des „Kreisauer Kreises“ hatten für den angestrebten Erfolg des staatlich-militärischen Umsturzes ein gesellschaftlich-ökonomisches Zukunftskonzept im Auge, bei dem Genossenschaften und die Kooperativwirtschaft eine tragende Rolle spielen sollten. Zu den geistigen Vätern der beabsichtigten Staatsreform gehörten der Schöpfer der Weimarer Reichsverfassung; Hugo Preuß, der bei dem Genossenschaftsrechtler Otto von Gierke 1889 an der Berliner Universität im Staatsrecht habilitierte.
Preuß verstand sich als politischer Staatsrechtslehrer. Seine demokratischen und republikanischen Ideen prägten Publikationen und Vorlesungen. Die staatstheoretische Haltung von Preuß basierte auf den Entwürfen des Freiherrn vom Stein und vor allem auf der Genossenschaftstheorie Gierkes.
„Den Staat sah Preuß als einen Verband, der von der Gemeinde und den Kreisen über die Provinzen bis hin zur Nationalvertretung in wechselnden, einander ergänzenden Formen bürgerliche Selbsttätigkeit und Selbstverwaltung ermöglicht und verlangt“, schreibt der seinerzeitige deutsche Bundespräsident Christian Wulff zum 150. Geburtstag von Hugo Preuß. ++ (kr/mgn/20.07.23 – 094)
www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27