Athen/Mainz, 25. Mai 2023 (geno) Über Deutschlands Genossenschaftswesen schwebt ein besorgniserregendes Damoklesschwert. Es scheidet im Ernstfall, der nicht allzuweit angesiedelt sein dürfte, über den weiteren Kurs der zwar heiß ersehnten, aber kaum praktizierten Kooperationswirtschaft. Ihr Schicksal wird in den genossenschaftlichen Verbandsstrukturen gestrickt, die dem allgemein bekannten und kommunizierten Verständnis demokratischer Mitwirkung fremd sind. Mit innergenossenschaftlicher Demokratie – Selbstverantwortung, Selbstverwaltung und Selbsthilfe – hat die genossenschaftliche Praxis nicht viel zu tun zu tun. Es fehlt das genossenschaftliche Bewusstsein, die sogenannte genossenschaftliche Identität. Entfernt sich ein Unternehmen in der Rechtsform Genossenschaft aber von seinen genossenschaftlichen Prinzipien oder kann diese  wegen  der Größe und der  Mitgliederanzahl nicht mehr umsetzen,  ist ein Rechtsformwechsel überfällig. So der Reichstagsabgeordnete Schulze-Delitzsch, der als Protagonist des Genossenschaftsgesetzes und Erfinder der Volksbanken bekannt wurde.

Bedauerlicherweise haben dieses weder die politischen Parteien noch die Bundesregierung noch nicht, überhaupt noch nicht oder absichtlich nicht erkannt. Auch von den zuständigen Ministerien und der Staatsaufsicht ist keine Besserung zu erwarten. ++ (dk/mgn/25.05.23 – 072)

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Hermann Schulze-Delitzsch
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