Miltenberg, 24. März 2023 (geno). Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek übergab am Freitag in Amorbach im Landkreis Miltenberg einen Förderbescheid über 215.000 Euro. Addressat der Zuwendung ist ein neues genossenschaftlich organisiertes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), das ab April die ersten Patienten behandeln wird.
Die Kooperative, an der acht bayrische Kommunen und eine Stadt in Hessen beteiligt sind, soll die hausärztliche Versorgung auf dem Lande sichern. Für Bayern ist eine solche genossenschaftliche Konstruktion eine Novität. „Das an der Landesgrenze Bayerns zu Hessen angesiedelte Zentrum ist laut dem Betreiber Campus Go besonders, da es als Genossenschaft gemeinwohlorientiert und frei von wirtschaftlichen Interessen Dritter sei. Viele andere MVZ werden von Investoren getragen. Außerdem erlaube das Modell auch kleinen Kommunen ein MVZ zu betreiben“, schreibt „ZEIT ONLINE“ aufgrund eines automatisierten von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommenen Berichts.
Der Gesundheitsminister des Freistaates Bayern sympathisiert offensichtlich mit dem genossenschaftlichen Versorgungsmodell. „Dass in der Genossenschaft gleich mehrere Gemeinden mitwirken und ihre Kräfte bündeln, ist vorbildlich. Ein kleinteiliger Wettbewerb untereinander um Arztsitze nutzt am Ende niemanden“, sagt Holetschek gegenüber dpa. Schon im Sommer habe er investorengetragene Versorgungszentren kritisiert.
Das neue genossenschaftliche MVZ startet im kleinen Markt Schneeberg (Landkreis Miltenberg ) und zieht demnächst ins benachbarte Amorbach um. Mittelfristig soll es mehrere Praxisfilialen umfassen. Auch andere Facharztgruppen können sich beteiligen. Mit einer ähnlich orientierten Genossenschaft im Nordschwarzwald (Baden-Württemberg) besteht eine enge Zusammenarbeit.
MVZ sind für die Ärzteschaft deshalb interessant, weil die Mediziner im Angestelltenverhältnis arbeiten und viel weniger Bürokratie zu bewältigen haben. ++ (mg/mgn/24.03.23 – 043)
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