Düsseldorf, 23. Februar 2023 (geno). Die Genossenschaftsidee als allererster deutscher Eintrag in das Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes steht erneut auf der Tagesordnung. Vor genau zehn Jahren ist Deutschland nämlich dem entsprechenden UNESCO-Übereinkommen beigetreten. Damit war die Berechtigung verbunden, eigene Vorschläge zu unterbreiten, um denkwürdige Projekte in der dazu gehörigen Welterbeliste zu platzieren.
Das schaffte im Jahr 2016 die Genossenschaftsidee nach einem langwierigen Auswahlverfahren. Das Ereignis wird am 2. März 2023 feierlich in Düsseldorf gefeiert. Die Festveranstaltung findet im Tanzhaus NRW statt. In einer Pressemitteilung von Mitte dieser Woche teilt die UNESCO-Kommission Deutschland mit, „das immaterielle Kulturerbe stiftet Gemeinschaft über Generationen hinweg und wird von vielen Millionen Menschen in Deutschland gelebt.“
Nach Auffassung von igenos, der deutschlandweiten Interessenvertretung der Genossenschaftsmitglieder, ist das genossenschaftliche Identitätsprinzip in Deutschland noch nicht richtig angekommen. Mit anderen Worten, um Genossenschaft richtig zu leben muss das genossenschaftliche Wertesystem erst einmal verstanden werden. „Leben und Arbeiten in Genossenschaft“ ist eine Lebenseinstellung und diese findet zunächst im Kopf statt. Die tatsächliche Bedeutung der Rechtsform Genossenschaft in Deutschland zeigt ein internationaler Vergleich. Die Mitgliederanzahl in deutschen Genossenschaften ist beeindruckend hoch, aber laut igenos zweitrangig. Solange die Genossenschaftsmitglieder ihre genossenschaftlichen Rechte und Pflichten nicht kennen und die Verantwortung für ihr Unternehmen auf die Genossenschaftsverbände übertragen, funktioniert Genossenschaft leider nicht. ++ (hl/mgn/23.02.23 – 027)
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