Marburg an der Lahn, 27. Oktober 2022 (geno). Deutschlands Genossenschaftsverbände stehen immer stärker im Zwielicht. Die Indizien sind mehr als eindeutig. Während sich inzwischen mehr als zehn deutsche Bundesministerien per wissenschaftlicher Studien ihre nationalsozialistischen Wurzeln deklarieren und entblößen ließen, schmoren deutsche Genossenschaftsverbände weiterhin im Verborgenen. Der seinerzeitige Nazi-Morast, der das Gleichschalten der Kooperativen mit dem damaligen diktatorischen System erzwang und dessen Wirkung bis in die Gegenwart anhält, wächst ihnen „über beide Ohren“. Sie reagieren selten. Wenn, dann nur über Umwege und „achselzuckend“. Ein Entzaubern ist dringend erforderlich.
Nicht zu widerlegende Anhaltspunkte für die skandalumwitterten Vorwürfe liefert inzwischen auch die Genossenschaftsforschung in ausreichendem Maße. Einer der Renommiertesten seiner Zunft, Prof. Volker Beuthin von der Philipps-Universität Marburg an der Lahn, lässt dazu in der „Zeitschrift für das gesamte Genossenschaftswesen“ genügend Raum. Sein Artikel steht unter der Überschrift „Verdrängte Vergangenheit – Die historischen Wurzeln des Anschlusszwangs der Genossenschaften an Prüfungsverbände“. Dabei handelt es sich um die bis heute existenten, erstaunlicherweise quicklebendigen Genossenschaftsverbände. ++ (.gf/mgn/27.10.22 – 193)
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