Berlin, 5. September 2022 (geno) Der am Freitag den 2.September in Berlin veranstaltete Alternative Genossenschaftstag hat sich zumindest bei der Podiumsdiskussion zu Beginn de facto selbst den Zahn gezogen. Der Diskussion fehlte es an konstruktiver und vorwärtsweisender Kritik. Miete, Mietendeckel und andere gleichmacherische Begriffe dominierten. Mit den eigentlichen wohnungsgenossenschaftlichen Problematiken hatte die Debatte wenig zu tun. Die Kategorie „Nutzungsgebühr“ stand nur auf dem Notizzettel von Stadtforscher Andrej Holm, spielte als fundamentales und zentrales Element in der Publikumsdiskussion keine Rolle.
Die offensichtliche Unkenntnis über genossenschaftliche Kernbegriffe schrieb ein Diskussionsteilnehmer der seit Jahren schwächelnden Genossenschaftswissenschaft zu. Er hat zwar Recht, aber der offensichtlich schwerwiegende Mangel mindert die ideell eigentliche Machtposition von Kooperativen erheblich. Die Folgen solcher Unwissenheit, die gewiss kein Zufall ist, sind unabsehbar. Die Schlagkraft alternativer Kräfte werden in jedem Fall entschärft. Sinnvoll wäre eine Bündelung der Kräfte, es bringt absolut nichts wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und hinterher das Salz fehlt. So ein Mitglied der Initiative „Genossenschaft von unten“ , Berlin. Wer über Genossenschaft redet, sollte auch wie ein Genossenschaftler denken und handeln. Wer nun meint einen „Alternativen Genossenschaftstag“ organisieren zu müssen, sollte auch rechtzeitig und überregional dazu einladen.
++ (al/mgn/02.09.22 – 135)
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