Köln/München, 9. Februar 2022 (geno). Trotz aller Bekenntnisse der diversen politischen Ebenen zugunsten der Erzeugung von regenerativer Energie mit Windkraft erweist sich die Realität mehr als ernüchternd. Die Kluft zwischen Schein und Sein auf diesem Sektor kann gar nicht größer sein. Allein das deutsche Bundesland Bayern hat im vergangenen Jahr nur acht Windräder in Betrieb gesetzt. Das ist nicht nur blamabel, sondern unterirdisch. So krass wird es zwar nicht im Deutschlandfunk am Mittwoch während einer Diskussionssendung formuliert, aber die Tatsachen sprechen eine andere Sprache. Trotz der desolaten Situation fehlt den handverlesenen Diskutanten merklich die Leidenschaft, mit der die notwendige „Energiewende“ beschleunigt werden müsste. Sie sind regelrecht ratlos.
Die entscheidende Frage, wie die Bürger und Anwohner vor Ort en mas mit ins Boot geholt werden können, blieb weitgehend unbeantwortet. Standardgemäß fiel der Begriff „genossenschaftliche Initiative“ nur als Schlagwort und leere Phrase. Es scheint nicht vorstellbar, Menschen vor Ort finanziell am Betrieb und Gewinn von Windrädern zu beteiligen. Angeblich können solche Vorhaben nur von Großinvestoren gestemmt werden, die irgendwo fernab Windräder installieren und den Strom in die Städte und Industriezentren transportieren. Sympthomatisch wurden die Stadtwerke München genannt, die vor Ort in der bayrischen Landeshauptstadt nur zwei Windräder betreiben, aber im fernen Franken – im Norden Bayerns – sehr viel mehr. Windradgenossenschaften geraten so nicht nur schicksalhaft, sondern werden vorsätzlich ins Abseits gestellt. ++ (wr/mgn/09.02.22 – 027)
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