Berlin, 22. Dezember 2021 (geno). Die Konsumgenossenschaft Berlin schließt zum Ende dieses Jahres 821 Mitglieder aus. Das hat der Genossenschaftsvorstand Ende Oktober aufgrund eines entsprechenden Satzungsparagraphen beschlossen. Als Grund nannte das Führungsgremium die postalische Nichterreichbarkeit der Ausgeschlossenen. Eine detaillierte Liste der Betroffenen kann in der Geschäftsstelle der Genossenschaft eingesehen werden.
Die „Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend eG“ wurde vor 122 Jahren in Berlin-Lichtenberg 1899 gegründet. Ihr Wachstum war enorm. Bereits im Jahr 1908 hatte die Verbraucherkooperative 10.000 Mitglieder. Zu DDR-Zeiten erfolgte ein weiterer Aufschwung. In der DDR war der „Konsum Berlin“ die republikweit größte und im Weltmaßstab die viertgrößte Konsumgenossenschaft. 1990 zählte sie 280.000 Mitglieder. Dann begann ein rasanter Niedergang, der im Jahr 2004 in einem Insolvenzverfahren endete. Viele Mitglieder verloren ganze Vermögen, die sie in Gestalt von Geschäftsanteilen eingezahlt hatten.
Hauptgrund des Absturzes war die Entscheidung der Führungsgremien, die Stammaktivitäten im Lebensmittelhandel einzustellen und in das Immobiliengeschäft einzusteigen. Drei Jahre später waren nur noch 103.129 Mitglieder registriert. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf nunmehr nur noch 47.000 gesunken. ++ (159)
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