Prag, 26. März 2021 (geno). Auf kommunaler und staatlicher Ebene setzt in Tschechien ein Umdenken zugunsten des genossenschaftlichen Wohnungsbaus ein. Derzeit gibt es in dem osteuropäischen Land mehr Wohnungseigentümer als Mieter. Tschechiens parteilose Regionalentwicklungsministerin Klara Dostalova will in Zukunft auch andere Formen des Wohnens wie das Genossenschaftsmodell stärker fördern. Zudem würden die Magistrate der Großstädte Prag und Brno in den Bau von Genossenschaftswohnungen einsteigen, heißt es in einem Bericht von Till Janzer im Sender Radio Prague International am Donnerstag.
Laut Nachrichtenserver idnes.cz entstehen mittlerweile in einigen tschechischen Städten neue Häuser mit Genossenschaftswohnungen. Hauptimpuls sind nach Auffassung Tomas Buchtyar von der Bauspareinrichtung der tschechischen Sparkasse Ceska Sporitelna die steigenden Immobilienpreise und die hohen Hürden für das Bausparen.
Beim Genossenschaftsmodell in Tschechien müssen in der Regel nur 20 bis 30 Prozent des Wohnungspreises selbst aufgebracht werden. Den „Rest“ übernimmt die Genossenschaft über einen Bankkredit. Im Jahr 2011 hatte mit Finep die erste Firma in Tschechien begonnen, Genossenschaftswohnungen zu bauen. Zwei Siedlungen in den Prager Stadtteilen Prosek und Sterboholy stehen bereits. Die Wohnungen sind schon vergriffen. Ähnliche Projekte gibt es in kleineren Städten wie Milovice in Mittelböhmen und Nachod in Ostböhmen. ++ (cz/mgn/26.03.21 – 040)
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