Triest/Venedig, 28. Oktober 2020 (geno). Die italienische Stadt Triest an der Grenze zu Slowenien ist Geburtsort der Sozialgenossenschaften. Der Schöpfer dieser als erste Patientengenossenschaft gegründeten Kooperative war der Psychiater Franco Basaglia, der vor vierzig Jahren starb. Seinem beharrlichen Engagement ist es zu verdanken, dass Europa ein sozialpolitisches Instrument bekam, mit dem dauerhaft Kranken und Behinderten eine sinnvolle und sogar heilsame Tätigkeit geschenkt wurde. Diese Einrichtung namens C.L.U. (Cooperativa Lavoratori Uniti – Genossenschaft vereinter Arbeiter) entstand lange bevor diese Genossenschaftskategorie im Jahr 1991 gesetzlich anerkannt und geregelt wurde.
Der Basaglia-Biograph Oscar Kiesewetter ordnete die enorme Leistung des verdienstvollen Mediziners und Genossenschaftspioniers ein: „Gleichzeitig war sie auch die erste Genossenschaft, die ihr Geschäftsmodell ausdrücklich jene besondere soziale Aufgabe aufnahm, die von der Verfassung der Republik Italien seit 1948 als Funktion des Genossenschaftswesens anerkannt, geschützt und gefördert wurde.“ ++ (hi/mgn/28.10.20 – 163)
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