Bochum, 24. Juli 2020 (geno). Blinde Flecken bei der Mitbestimmung in Genossenschaften konstatieren Herbert Klemisch und Moritz Boddenberg in einer umfangreichen Forschungsarbeit für die Hans-Böckler-Stiftung. Die im vergangenen Jahr veröffentlichte, 262 Seiten umfassende Untersuchung benennt auch erhebliche Lücken in der Genossenschaftsforschung. Es werden Fallstudien aus dem genossenschaftlichen Bankensektor zur Deutschen Apotheker und Ärztebank eG, zur Berliner Volksbank eG und zur GLS Bank erarbeitet. Gegenstand weiterer Fallstudien sind die Datev eG, die Sanacorp eG, die Coop eG und das Deutsche Milchkontor.
In dem umfangreichen Werk heißt es: „Der Förderauftrag der Genossenschaften geht vom Grundgedanken des Mitgliederwirtschaftens aus. Die Mitglieder der Genossenschaft sind zugleich die Kunden ihrer Genossenschaft. Eine Mitgliedschaft soll demzufolge gerade nicht als Kapitalanlage dienen, sondern erst die Geschäftsbeziehung ermöglichen.“ Dabei bündelten Genossenschaften das, was vorher auf zwei Marktparteien aufgeteilt und von divergierenden Interessen geprägt war, auf eine Partei. Träger und Nutzer, Inhaber und Kunde der genossenschaftlichen Leistung seien damit identisch. ++ (wt/mgn/24.07.20 – 113)
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