Tel Aviv, 30. Juni 2020 (geno). Der Kibbuz in Israel erlebt eine nie vermutete Auferstehung. Mehr oder minder überzeugende Argumente für diese Entwicklung liefert der Deutschlandfunk am Dienstagabend in einem Feature. Die These des Senders lautet: „In den 90er Jahren war es still geworden um die sozialistischen Kommunen, doch neuerdings stehen sie vor einem großen Revival. Nach ihrer Blüte in den 1960er- bis 80er Jahren schien es lange Zeit, als hätten die Kibbuzim ihre historische Mission erfüllt – Land und Wüste waren besiedelt.“
Die jungen Leute hätten seinerzeit die Gemeinschaft Richtung Tel Aviv und New York verlassen, ließen zugleich Eltern und Großeltern zurück. Der Zauber der roten Utopie sei verblasst. Historiker und Soziologen seien sicher gewesen, dass der Kibbuz seinem natürlichen Ende entgegengehe. Doch der weltweite Siegeszug des Neoliberalismus habe dem Kibbuz frisches Leben eingehaucht. Vor den Toren der Kibbuzim stünden die jungen Familien Schlange. Sie hätten genug vom Leben in den Städten, wo die Wohnungen teuer, die Löhne niedrig sind und jeder nur für sich kämpft. ++ (hi/mgn/30.06.20 – 100)
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