Schülergenossenschaft prüft Wasserqualität für Badeanstalten und Wasserwerke

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Leipzig, 18. Dezember 2017 (geno). „Bundesweit gibt es 5.763 Genossenschaften mit zusammen 23 Millionen Mitgliedern und 941.184 Arbeitsplätzen.“ Diese von bisher veröffentlichten Zahlen etwas abweichenden Angaben macht die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) am Wochenende in einem Beitrag, der das Thema Genossenschaften in ungewohnter Breite behandelt. Offensichtlich stützt der Autor des Artikels seine Informationen auf ein Gespräch mit dem Vize-Chef des Genossenschaftsverbandes, Ralf W. Barkey, der mehrfach zitiert wird. Für die arithmetischen Differenzen dürfte die äußerst lückenhafte Genossenschafts-Statistik in der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich sein. Mit Vorsicht sind deshalb auch die Daten über Sachsen und Thüringen zu genießen, wo es 333 Genossenschaften mit 285.000 Mitgliedern und 10.582 Beschäftigten sowie 181 Genossenschaften mit 153.000 Mitgliedern und 5.382 Beschäftigten geben soll.  

Ansonsten ist Optimismus der Tenor des Artikels. Er gipfelt in der Aussage von Barkey „Die Genossenschaftsidee ist jung wie nie“. Als vordergründiger Beweis dafür werden gerne Schülergenossenschaften präsentiert, die sich an der Schranke zwischem jugendlichem Leichtsinn und dem wirtschaftlichen Ernst des Lebens spielerisch die Funktionsweise von Genossenschaften zu eigen machen. Neben schon oft vorgestellten Beispielen nennt die LVZ auch solche Schüler-Kooperativen, die in bislang unbekannten Gewässern fischen. So hätten sich in Ostwestfalen Gymnasiasten die Prüfung der Wasserqualität auf die Fahnen geschrieben. Für Barkey ist das frappierend, zumal Wasserwerke und Badeanstalten inzwischen zu deren Kunden zählen. Allerdings verfällt auch der Vize-Chef des Genossenschaftsverbandes der fragwürdigen Argumentationskette, dass Betroffene sich immer erst dann zusammenschließen und die Sache selbst in die Hand nehmen, wenn eine Mangelsituation entsteht. Als Beleg führt der ab nächstes Jahr an der Spitze des Genossenschaftsverbandes stehende, gebürtige Münsteraner Breitband-Genossenschaften in Hagen, Paderborn und Gütersloh an. ++ (ge/mgn/18.12.17 – 260)

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