Berlin, 2. Juni 2020 (geno). Die Baugenossenschaft „Freie Scholle“ zu Berlin eG in Berlin-Reinickendorf vergibt seit dem Jahr 2018 Darlehen zu besonders günstigen Konditionen an ihre Mitglieder. Möglich ist das durch eine Ergänzung des Genossenschaftsgesetzes der alten Großen Regierungskoalition geworden. Die vom Architekten, Erfinder und Flugpionier Gustav Lilienthal im Jahr 1895 gegründete Genossenschaft lässt dazu wissen: „Damit wird der Genossenschaft erlaubt, Darlehen zur Finanzierung von Investitionen in das Anlagevermögen von ihren Mitgliedern entgegen zu nehmen und dafür einen attraktiven Zins zu zahlen. Wir müssen uns dann für die Realisierung unseres Bauvorhabens Waidmannsluster Damm 81/83 (das sog. Purwin-Gelände) weniger Geld bei Banken leihen. Wir wollen dadurch die Nutzungsgebühren so niedrig wie möglich halten.“
In einer Mitgliederinformation heißt es zudem: „Die Bebauung des Grundstücks hat für die Genossenschaft eine lange Vorgeschichte. Bereits im Geschäftsjahr 1926 sollte das Postgelände (das Grundstück Waidmannsluster Damm 81/83) zu Bebauung durch die Scholle in Aussicht genommen werden, man machte der Post Zugeständnisse, doch das Postministerium durchstrich die Gedankenrechnung. trotzdem gibt man den Plan nicht verloren.“
Am 22. Dezember 2016 – also 90 Jahre später – wurde nach mehrjährigen Verhandlungen mit dem Land Berlin der Kaufvertrag für das 7.585 Quadratmeter große Grundstück notariell beurkundet. Es sollen 62 Wohnungen entstehen. In den Leitungsgremien der Lilienthal-Genossenschaft gibt es eine Besonderheit: Es existiert ein ehrenamtlicher Beirat, der ein gutnachbarschaftliches Verhältnis der „Schollener“ fördern und die Qualität des Wohnumfelds verbessern soll. Derzeit besteht der Genossenschaftsvorstand in Lidija Arndt und Hans-Jürgen Hube. Im März dieses Jahres ist der Baugenosse Michael Schulz ausgeschieden. ++ (dl/mgn/02.06.20 – 084)
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