Genossenschaften Teil des sozialen Wandels – Lotteriespiel „Gemeinnützigkeit“

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Lüneburg, 13. November 2019 (geno). Das erklärte Markus Sauerhammer, Vorstand bei Social Entreprenurship Netzwerk Deutschland SEND e.V., am Mittwoch im Deutschlandfunk in einer Live-Rundfunksendung aus Lüneburg über soziale Startups als Innovationsmotor. Diesbezüglich seien andere Länder Deutschland, wo die Zahl von Sozialunternehmen auf 108.000 (2017) geschätzt wird, weit voraus. Zeichen des sozialen Wandels sind weltweit deutlich zu erkennen.

Die Direktübertragung erfolgte aus dem sozialen Lüneburger Startup Müslirösterei HEYO, deren Initiatoren sich auch nicht davon haben abbringen lassen, ALG-II-Empfänger, Frührentner oder Suchtkranke anzustellen. Gearbeitet wird nach dem Prinzip „Der Starke nimmt den Schwachen mit“, sagt Geschäftsführer Stefan Buchholz. Das unterstreiche auch die Entlohnung, die ausreichen muss, um davon leben zu können. Jeder Beschäftigte erhalte pro Stunde neun Euro netto. Zudem stecke HEYO 50 Prozent seines Reingewinns in Unterstützungsleistungen für Wohnungslose.

Eine massive Debatte löste ein Zuhörer aus, der darauf hinwies, dass Artikel 14 Grundgesetz (GG) ohnehin verlangt, dass jedes normale Unternehmen sozial sein muss. Diskussionsteilnehmer wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Deutschland weitgehende Verwirrung über den Begriff Gemeinnützigkeit herrscht. Um eine gemeinnützige Organisation zu gründen und dauerhaft zu etablieren, ermögliche das deutsche Recht eigentlich nur eine Mischung von Rechtsformen wie GmbH und gGmbH mit Stiftung oder gemeinnützigem Verein. Sage und schreibe 19 Staaten der Europäischen Union (EU) hätten längst Klarheit geschaffen und eindeutige Rechtsformen für Sozialunternehmen geschaffen. In Deutschland sei der rechtliche Rahmen immer noch ungeklärt. Die Vergabe des Status „gemeinnützig“ gleiche einer Lotterie. ++ (sg/mgn/13.11.19 – 196)

Sozialunternehmer gewinnen an Bedeutung, sie sind Teil des sozialen Wandels. Die KfW Bank hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Soziale und ökologische Entwicklungen haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Im Zuge dessen ist auch das Engagement von Sozialunternehmern in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. In Deutschland gab es im Jahr 2017 rund 154.000 „junge“ Sozialunternehmer mit 108.000 Sozialunternehmen. „Junge“ Sozialunternehmer deshalb, weil sie sich vor höchstens 5 Jahren mit einem 2017 noch aktiven Projekt selbstständig gemacht haben und bei ihnen ein soziales oder ökologisches Anliegen im Vordergrund steht, erwerbswirtschaftliche Ziele sind nachrangig…. hier geht es zum KfW Bericht.

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