Nordsyrische Selbstverwaltung Rojava äußerst resistent

Damaskus/Derik, 31. Oktober 2019 (geno). ++ Die in Nordsyrien etablierte Selbstverwaltung von Rojava erweist sich als äußerst resistent. Darüber berichtet das kritische ARD-Magazin „Panorama“ am Donnerstagabend aus Hamburg ausführlich. Mangels Vor-Ort-Korrespondenten lassen sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender von einem seit mehr als einem Jahr in der Stadt Derik im Nordosten Syriens lebenden Deutschen namens Felix über das hervorragend funktionierende kooperative Wirtschafts- und Gesellschaftssystem der Kurden informieren. Wo noch keine türkischen Truppen eingedrungen sind, funktioniert die Selbstverwaltungs-Administration reibungslos. Der aus der Nähe von Stuttgart stammende junge Mann empfindet das kurdische auf Selbsthilfe basierende System nach eigenen Angaben als lebens- und erlebenswert. Seine Eltern in Baden-Württemberg, mit denen er ständig engen und intensiven Kontakt hält, bestätigten das gegenüber der Redaktion des vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) produzierten Magazins. Ihr Sohn arbeitet für die zivile Selbstverwaltung und unterstützt ökologische Projekte .

Bei „Panorama“ heißt es weiter: „Rojava ist in den vergangenen Jahren zu einem Sehnsuchtsort linker Aktivisten aus Deutschland und aller Welt geworden. Kollektive Wirtschaft, Gleichheit von Männern und Frauen, Verwaltung ‚von unten‘ und Widerstand gegen einen als diskriminierend und autoritär wahrgenommenen türkischen Staat, das sind politische Ideen, die sich hier, so glauben viele, verwirklichen lassen.“ Felix meint, die autonomen Strukturen seien noch intakt, allerdings „in einer gewissen Kriegsrealität“.

„Man kann in Büchern viel über Revolutionen lesen. Aber hier haben wir die Chance, mal an einer teilzunehmen. Was kann es Schöneres geben, als für seine Werte einzustehen ?“, schwärmt er. Vielleicht könne Realpolitik noch ein Rumpf-Rojava bewahren. Die Stadt Derik mit ihren rund 60.000 Einwohnern könnte dann doch unter kurdischer Selbstverwaltung bleiben, hofft er. ++ (sy/mgn/31.10.19 – 187)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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