Berlin 21.Juni 2019. Die Digitalisierung, die neue Definition von Arbeit und der damit verbundene gesellschaftliche Wandel stellen unsere Gesellschaft vor immer neue und größere Herausforderung. Passt unser, vom Neoliberalismus geprägtes „Wertekostüm“ noch oder wird es langsam eng? Behindert uns unsere industrielle Konditionierung um auf dringend notwendige Veränderungen zu reagieren? Liefert eine neue Partei vielleicht einen Lösungsweg? Wie soll aber Kooperation überhaupt funktionieren?
In der Reihe: Zur Diskussion gestellt werden die Genonachrichten aktuelle Themen rund um den Kulturwechsel aufgreifen. Sind unsere Parteien Willens und noch in der Lage umzudenken? Oder ist es an der Zeit über eine „Partei für Kooperation“ nachzudenken? Kommt die Coop Partei? Wir haben beim MMW-CoopGo Bundesverband nachgefragt, weil dort in letzter Zeit, von mehreren Seiten dieser Vorschlag in die Diskussion eingebracht wurden. Die MMW-Blogs (www.modernes-genossenschaftswesen.de und https://cooppartei.blogspot.com) deuteten darauf hin, dass MMW-CoopGo zu den Mit-Initiatoren gehören könnte. Wir haben nachgefragt und erhielten von deren Vorstand Gerd K. Schaumann folgende Auskunft. Sie war wenig konkret.
Kommt die Coop Partei ? „Ja, wir sind grundsätzlich nicht abgeneigt, diese Entwicklung zu unterstützen. Eine Festlegung unserer Gremien gibt es derzeit nicht.
Es geht um Wir-Kraft, Gemeinschaft, Kreativität und Emmazipation und Mitbestimmung (*) Für uns ist wichtig, wie die etablierten Parteien, endlich nachzuvollziehen, dass die Menschen im Lande eine „stille Sehnsucht“ nach Miteinander statt Gegeneinander empfinden. Die Menschen wollen erkennen, dass die Parteien ein klares Bekenntnis in Richtung mehr „Kooperation“ abgeben und dazu Taten folgen lassen. Die letzten Wahlen haben deutlich gezeigt, dass es jetzt nicht mehr in der Politik allein um „Randthemen“, sondern um „Existenzthemen“ gehen wird. Ökologische Landwirtschaft, gesundes Essen, artgerechte Nutztierhaltung sind Themen die nachdenklich stimmen. Klima z.B. hat etwas mit Existenz zu tun. Eine Politik, die sich nicht grundsätzlich mit den Risiken und Nebenwirkungen der „Konkurrenz-Idee“ befasst, scheint ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das vorherrschende neoliberale Gedankengut stammt aus dem vorletzten Jahrhundert.
Inzwischen wird unser Gesellschaft immer mehr von Open-Source Konzepten geprägt, übrigens der beste Schutz gegen Hedgefonds und andere Raubritter.
Menschen streben heute mehr denn je – mit stabil wachsender Mehrheit – nach „Miteinander“, also votieren für Kooperation. Der Kooperationsgedanke, der Wunsch nach Zusammenarbeit und Zusammenhalt ist genetisch verankert
Was hält Parteien und Politiker wohl davon ab, dieses natürliche „Konzept“ auch politisch deutlich zum Ausdruck zu bringen? …
Mit der Einfügung eines einzigen Wortes in Art 20 (1) Grundgesetz würden man erkennen, welche Partei nur „taktisch“ über mehr Miteinander redet und welche bereit ist, wirklich einen kooperativen Kurswandel einzuleiten.
„Die Bundesrepublik ist ein demokratischer, kooperativer und sozialer Bundesstaat“. Wir werden sehen, wie die Parteien mit einer solchen – einfachen – Lösung umgehen. Dies ist dann auch „Nagelprobe“ für uns, ob es wirklich zu einer eigenständigen „Coop-Partei“ kommen sollte.
Fazit: MMW-CoopGo sieht eine „Coop-Partei“ als sinnvoll an, sofern keine der bestehenden Parteien, deutlich sagt und zeigt: „Wir wollen mehr Kooperation!“
GenoNachrichten wird diese Entwicklung kritisch verfolgen und über weitere Entwicklungen berichten, denn der gesamte Geno-Bereich könnte davon- durchaus positiv – betroffen sein …
(*) nach Peter Spiegel
WeQ more than IQ Der nächste Beitrag aus der Reihe zur Diskussion gestellt befasst sich mit der Aussage von Jeremy Rifkin: Die neuen Zukunfstgestalter heißen digitale und soziale Innovationen. Ihres DNA: WeQ