Schleswig-Holstein hat 86 Wohnungsgenossenschaften – Sinkende Sozialbindung

Kiel, 21. Mai 2019 (geno). Die SPD-Abgeordnete Özlem Ünsal im Landtag von Schleswig-Holstein fordert mehr Wohnungsgenossenschaften in der Hand von Bewohnern und der Kommunen. Das teilen die „Kieler Nachrichten“ zu Wochenbeginn mit. In Wohnungsgenossenschaften sei ein vorbildlicher Weg zu sehen, um aktiv steigenden Mieten entgegenzuwirken. Auch kommunale Genossenschaften könnten dazu beitragen. Ünsal verlangt deshalb von der Landesregierung, beide Konzepte noch stärker zu fördern.

„In Genossenschaften wie der Esbjergweg eG kann nicht nur vergleichsweise bezahlbar und sicher gewohnt werden, sondern dort wird auch das Mitspracherecht – egal ob als Mieter oder Eigentümer – garantiert“, so Ünsal. Die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften müssten gestärkt werden,“ so Ünsal. Sie könne deshalb nicht nachvollziehen, warum die Landesregierung die hierzu von der SPD eingebrachten Anträge systematisch ablehnt. Auf eine kleine Anfrage hatte die Landesregierung darüber informiert, dass es aktuell 86 Wohnungsgenossenschaften mit rund 83.000 Wohnungen in Schleswg-Holstein gibt. Allerdings sinkt der Anteil der Genossenschaftswohnungen mit Sozialbindung kontinuierlich. Ende 2017 gab es noch 17.300 solche Wohnungen. Ende 2024 werden davon nur noch 14.700 übrig sein. Kommunale Genossenschaften könnten diesem Abbau entgegenwirken, meint die SPD-Landespolitikerin.

Die Landesregierung antwortete, man fördere die „Neugründung von sogenannten kleinen oder privaten Wohnungsgenossenschaften“. Auch für die Sanierung gebe es günstige Darlehen und Baukostenzuschüsse. Von 2015 bis 2018 hat das Land 506 Millionen Euro an Wohnraumförderung vergeben – 40 Prozent davon an Genossenschaften.++ (wg/mgn/21.05.19 – 096)

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