Berlin, 6. März 2019 (geno). Die Genossenschaft BürgerEnergie Berlin bewertet den am Dienstag bekanntgegebenen Zuschlag für das Berliner Stromnetz an den Landesbetrieb Berlin im Konzessionsverfahren als großartigen Zwischenerfolg. Damit sei die Kooperative dem Ziel einer direkten Bürgerbeteiligung am Stromnetz in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin nun zum Greifen nah. Zwar sei die Genossenschaft selbst als Bieter im Konzessionsverfahren nicht direkt zum Zug gekommen, jedoch gebe es eindeutige politische Willensbekundungen. So habe die rot-rot-grüne Koalition die Rekommunalisierung des Stromnetzes mit genossenschaftlicher Beteiligung im Koalitionsvertrag verankert. Dieses Versprechen werde nun eingefordert. Die Genossenschaft trete deshalb nun mit dem Berliner Senat über eine Beteiligung in Verhandlungen.
Inzwischen sind der Genossenschaft BürgerEnergie Berlin knapp 3.000 Mitstreiter beigetreten. Aufgrund der starken Unterstützung hatte bereits vor einigen Jahren eine Enquete-Kommission des Berliner Abgeordnetenhauses empfohlen, das Stromnetz zu rekommunalisieren und zwar unter direkter Beteiligung einer Genossenschaft. nach zahlreichen Verzögerungen, zuletzt verschuldet durch den Konzern Vattenfall, fand nun das Vergabeverfahren mit der Bekanntgabe durch die verantwortliche Finanzverwaltung seinen vorläufigen Abschluss.
Hintergrund des Verfahrens war, dass die Konzession für den Betrieb des Stromnetzes im Jahr 2014 auslief. Zur Auswahl des künftigen Betreibers war bereits 2012 ein Vergabeverfahren in Gang gesetzt worden. Beworben hatten sich bis in die Endphase Altbetreiber Vattenfall, der Landesbetrieb Berlin Energie und die Genossenschaft BürgerEnergie Berlin. ++ (en/mgn/06.03.19 – 045))