St. Gallen, 13. November 2018 (geno). „Das Genossenschaftsmodell, wie es heute bei Raiffeisen gelebt wird, ist ein Erfolgsmodell. Wir nehmen den Auftrag der Aufsichtsbehörde Finma, eine Überführung von Raiffeisen Schweiz in eine Aktiengesellschaft zu prüfen, ernst. Wir werden die Vor- und Nachteile abwägen, und am Schluss werden die Eigentümer, also die 246 Raiffeisenbanken, entscheiden“. Das erklärte der neugewählte Präsident von Raiffeisen Schweiz, Guy Lachappelle, in einem Interview, das am Dienstag in der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) veröffentlicht wurde. An diesen Entscheid werde er sich als Präsident halten.
Lachappelle, der im Jahr 2012 die angeschlagene Basler Kantonalsbank wieder in die Spur zurückgebracht hatte, erläuterte seine nächsten Schritte im neuen Amt. Er habe bereits in den vergangenen Wochen in den Regionen Gespräche geführt, um die DNA der Gruppe zu begreifen. Weitere Gespräche stünden noch bevor. Parallel dazu gelte es einen Nachfolger für den vor wenigen Tagen wegen einer Affäre überraschend zurückgetretenen CEO Patrik Gisel zu finden, um die operative Führung sicherzustellen. Das soll noch bis Ende dieses Jahres geschehen. Zum Dritten müsse das Zusammenspiel zwischen Raiffeisen Schweiz und den 246 Raiffeisenbanken neu definiert werden. Als vierten notwendigen Schritt nannte der Präsident, eine Zukunftsvision und eine Strategie für die Gruppe zu entwerfen und zu beschließen. Im Vergleich zu der „alten“ Raiffeisen sollen künftig Interessenkonflikte sofort angegangen werden.
Die Delegierten der Raiffeisen-Banken hatten auf einer außerordentlichen Versammlung Lachappelle mit großer Mehrheit gewählt. Es wurden zudem vier weitere Verwaltungsratsmitglieder ernannt. Auch die Vergütung des Gremiums wurde neu geregelt. Insgesamt sollen die Vergütungen um durchschnittlich 25 Prozent reduziert werden. ++ (rf/mgn/13.11.18 – 221)
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