Rabat, 31. Dezember 2024 (geno). Mehr als 30 Berber-Frauen gehören zu einer marokkanischen Teppichwebergenossenschaft im Nordwesten des afrikanischen Landes. Sie wurde 2010 von einer Witwe gegründet, die drei Kinder zu ernähren hat. Jeder der teilweise weißen Teppiche und Tischdecken ist ein Unikat. Der Preis bewegt sich dabei im Durchschnitt um 30 Euro pro Quadratmeter. Davon berichtete der Deutschlandfunk am Wochenende aus Nordafrika.
Frauenkooperationen liegen in Marokko im Trend, wie das Magazin „Jumelages Partenatriats“ berichtet. Sie erfüllen wichtige sozio-ökonomische Funktionen. Das Medium belegt das anhand der Teppich-Kooperative „Ifsser“ im Dorf Tanghmelte in der Provinz Azilal. Das Dorf ist im 17. Jahrhundert entstanden. Es mangelt dort an Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Frauen des Dorfes haben als Ausweg das Kunsthandwerk als einzige Einkommensquelle entdeckt. Die Jugend habe angesichts der drögen Lage eine neue Ansiedlung erbaut. So entstand die Kooperative „Ifsser“. Dort werden jetzt traditionelle Teppiche gewebt. Das bringt Einnahmen und treibt die lokale Entwicklung voran. Die Frauen produzieren Kunstwerke von außergewöhnlicher Qualität.
Die Genossenschaft wurde 2019 gegründet. Sie versorgt ihre Mitglieder mit Arbeitsmtteln und mit einheimischen Rohstoffen – darunter vor allem Schafwolle. Genossenschaftsmitglied Hedda Chafiq beschreibt die Vorteile des Teppichweberprojekts für die Lebenslage der Landfrauen. Es seien noch mehr derartige Vorhaben erforderlich, um die Rechte der Frauen und ihren sozioökonomischen und rechtlichen Status zu stärken. ++ (tp/mgn/30.12.24 – 169)
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