Osteuropas Genossenschaftsforschung in sicherem Fahrwasser

Potsdam, 13. Dezember 2024 (geno). Die mittel- und osteuropäische Genossenschaftsforschung gelangt in sicheres Fahrwasser. Dafür sorgen Stiftungsgelder, die von Jürgen Lewerenz mobilisiert worden sind. Zunächst unter dem Logo „Livländische Gemeinnützige“ firmierend wurde ein erstes Stipendium finanziert, das demnächst in einer Masterarbeit mündet.

Nunmehr beginnt an der Universität Potsdam unter der Schwerpunktthematik „Wirtschaftsdemokratie“ eine weitere Stufe der wissenschaftlichen Erkundung der Genossenschaftsbewegung vor allem in den baltischen Staaten und in der Ukraine. Dazu wurden die Finanzmittel aus privaten Quellen aufgestockt. Die weiteren Forschungsarbeiten in einer sogenannten Potsdam-Stiftung für Wirtschaftsdemokratie konzentrieren sich auf die Zeit unmittelbar vor der Russischen Oktoberrevolution im Herbst 1917. Während der vorgelagerten Februarrevolution hatte eine bürgerliche Regierung unter Alexander Kerenski Genossenschaftsgesetze für das großzaristische Reich erlassen, die sich stark an dem deutschen Genossenschaftsgesetz aus dem Jahr 1889 orientierten. Diesem bislang fast völlig unbekannten Erfahrungs- und Erkenntnisschatz sollen sich die künftigen wissenschaftlichen Recherchen nach dem Willen des Mäzens Lewerenz widmen. Nach den Worten des Stifters könne so das Gift, das in Deutschland mit der 1934 einsetzenden Gleichschaltung der Genossenschaftsbewegung versprüht wurde und bis in die Gegenwart wirkt, außer Acht gelassen werden. Das böte für eine „gesunde Genossenschaftssaat“ im Baltikum und in der Ukraine freie Entfaltungsmöglichkeiten nach den ursprünglichen genossenschaftlichen Prinzipien.

In einer Denkschrift vom November dieses Jahres erläutert Lewerenz „das Wiedererwecken des vor der Sowjetherrschaft einst auch in der Ukraine allerorts präsenten kooperativen Wirtschaftens“ als wesentlichen Teil seiner Bemühungen. Das Dokument unter der Überschrift „Regelsystem für assoziierte Wirtschaft in Bürgerhand“ verfolge das Ziel, das Zusammenwachsen des Landes mit der Europäischen Union in Übereinstimmung mit den europäischen Grundwerten voranzubringen. ++ (os/mgn/13.12.04 – 163)

www.genonachrichten.de, e-mail: mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

Jürgen Lewerenz
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