Berlin, 18. November 2024 (geno). Dr. Josef Buira ist nach eigenem Bekunden genossenschaftlicher Überzeugungstäter und selbst Mitglied in vier Genossenschaften. Drei davon hat er mit gegründet. In der Organisationsform Genossenschaft stecke ein wesentliches Element zukünftigen Wohnens. Sein weiteres Mantra besteht in lebendigen Quartieren, in denen Interessierte gemeinschaftlich und selbstbestimmt leben können. So drückt es Buira, der an der Spitze der Bundesvereinigung FORUM Gemeinschaftliches Wohnen steht, aus. „Eine Genossenschaft gilt als Vollkaufmann“. Das bedeute, unter der Voraussetzung, dass auch ein ehrenamtlicher Vorstände und Aufsichtsräte wissen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen ihre Handlungen haben. Die Mitglieder dieser Gremien könnten sich bei fehlerhaften Entscheidungen nicht darauf berufen, dass sie nicht sachkundig waren oder sind. Eine gewisse Sachkenntnis müsse daher bei den Führungsgremien nachzuweisen sein.
Dazu ergänzt Reiner Schendel, früher Geschäftsführer bei STATTBAU Hamburg von Wohnprojekten in der Rechtsform Genossenschaft: „Die Genossenschaft ist eine Kapitalgesellschaft, die zum Wohle der Mitglieder ihre satzungsgemäßen Zwecke erfüllen soll. Sie wirtschaftet im eigenen Interesse und verfolgt in der Regel keine gemeinnützigen Zwecke im Sinne der Abgabenordnung. Gemeinnützige Genossenschaften sind bisher eher die Ausnahme.“
Bis zur Änderung des Genossenschaftsgesetzes im Jahr 2006 war es allgemeine Auffassung, dass eine Gesellschaft, die zum Wohle ihrer Mitglieder einen wirtschaftlichen Zweck verfolgt, nicht gemeinnützig sein kann. Eine Ausnahme hiervon bildete die Wohnungsgemeinnützigkeit, die es jedoch seit den 1990er Jahren nicht mehr gibt.“ ++. (bu/mgn/18.11.24 – 145)
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