Berlin/Bonn/Bullay den 23.10.24 Die Genossenschaftsidee wurde im Jahr 2016 als erste deutsche Nominierung für das Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet. Wie GenoLeaks berichtet, sieht igenos e.V. diese Auszeichnung derzeit akut gefährdet. Grund dafür ist die Dominanz des genossenschaftlichen Bankensektors, der maßgeblich vom BVR (Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken) geprägt wird und ca. 80% aller Genossenschaftsmitglieder in Deutschland stellt.
Die genossenschaftlichen Bankengruppe wirbt mit den genossenschaftlichen Werten – hält sich aber selbst nicht daran. Auch bei den Wohnungsgenossenschaften des GdW Gesamtverband der Wohnungswirtschaft gibt es erhebliche Probleme bei der Interpretation und Umsetzung der genossenschaftlichen Werte. Jede 2. WohnungsgenossIn einer GdW-Wohnungsgenossenschaft ist davon betroffen. Damit reduziert sich die Zahl der „echten Genossenschaftsmitglieder“ in Deutschland auf ca. 2,5 Mio., von denen der überwiegende Teil Mitglied einer Konsumgenossenschaft ist.
Die „ausgezeichnete“ genossenschaftliche Organisationsform wird somit überbewertet und ist vom Aussterben bedroht. Im Rahmen des Raiffeisen-Jahres und der Auszeichnung der genossenschaftlichen Idee als immaterielles Weltkulturerbe durch die UNESCO wurde Deutschland als Land der genossenschaftlichen Idee gefeiert. Aber sprechen die Zahlen und Fakten nicht dagegen? In den GenoNachrichten wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die Rechtsform der Genossenschaft in Deutschland nur eine Randerscheinung ist.