Die Degeneration der Genossenschaftskultur. Welche Rolle spielt der BVR?

Wir setzen hier unseren Beitrag vom 5.09.2024 BVR: Klage wegen Machtmissbrauch unterschlagen fort. Heute befassen wir uns mit der Frage : Führt der absolutistische Führungsstil des BVR  (Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken) zu einer Degeneration der Genossenschaftskultur und somit in eine Sackgasse?
Sind  die BVR Genossenschaftsbanken  verantwortlich für die Verfremdungen im Genossenschaftssektor? Steht das Kreditwesengesetz (KWG) dauerhaft und grundsätzlich über dem Genossenschaftsgesetz (GenG) Was letztendlich bedeutet der „Geschäftszweck“ das Bankgeschäft hat Vorrang und der „Geschäftsgegenstand“, die Förderung der eigenen Mitglieder, wird zurückgestuft. Womit folgerichtig die Rechtsform nur noch ein mittel zum Zweck der Kapitalakkumulation ist, die nachweisbar und eindeutig zu Lasten der Mitgliederförderung geht.

Die Verfremdung des Genossenschaftswesen durch den Bankensektor betrifft einen Großteil der DGRV Genossenschaften. Mit anderen Worten die Degeneration der Genossenschaftskultur im Bankensektor prägt auch die genossenschaftlichen Prüfungsverbände. Wie lässt sich diese Aussage überprüfen? Hier bietet sich das aus der Unternehmensplanung bekannte Instrument der GAP-Analyse an. Hier wird eine Idealgenossenschaft gemeint ist ein „Leitbild einer artgerechten Genossenschaft“ also eine „Echte Genossenschaft“ mit der in der Realität vorzufindenden deformierten Genossenschaft  verglichen.  Je mehr Abweichungen zwischen dem Soll-  und dem Ist-Profil festzustellen sind, desto größer sind die Identitätsdefizite. Die BVR Genossenschaftsbanken haben sich im Beobachtungszeitraum (der vergangenen 30 Jahre) systematisch von der  Genossenschaftsidee entfernt. Ein Zustand, der nicht mehr glaubwürdig geheilt werden kann. Ein typisches Beispiel für das genossenschaftliche Führerprinzip wird in unserem Beitrag vom 5.September 2024 beschrieben. Nach Einschätzung von igenos hat der Dachverband der Genossenschaftsbanken BVR das genossenschaftliche Prüfungssystem ausgehöhlt, übernommen und teilweise für sich instrumentalisiert. Wie auch bei der Pflichtmitgliedschaft ( §54 GenG ) und dem Prüfungsmonopol ( §53 GenG ) kann das vom BVR vorgelebte genossenschaftliche Führerprinzip der NS Zeit zugeordnet werden.  GenoLeaks hat die Verfremdung der Selbstverwaltung durch das Führerprinzip – Operation Kürbis – hier detailliert beschrieben.  in der genossenschaftlichen Selbstverwaltungsorganisation etabliert.

 Fazit: Die Bank Genossenschaften  haben durch Vernachlässigung ihrer wertegebundenen Besonderheiten und Angleichung an die Geschäftsmethoden erwerbswirtschaftlicher Konkurrenten zur Verfremdung der Genossenschaftsidee beigetragen. Die Genossenschaftspraxis inter­pretiert diese Anpassungsstrategie als notwendige Reaktion auf die Marktverhältnisse. Darum ist es an der Zeit über die Sinnhaftigkeit der Rechtsform nachzudenken.

Führerprinzip Genossenschaften, Genossenschaftsidee, Operation Kürbis
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