München, 29. August 2024 (geno). Der ins Gerede geratene BayWa-Konzern ist mit der aktuellen Erfassung in Bayern und Baden-Württemberg zufrieden. Das berichtet Norbert Lehmann vom Nachrichtenblog www.agrarheute.com am Donnerstag. Das Vertrauen der Landwirte sei da. Aus dem Innern des BayWa-Unternehmens wird von einer zufriedenstellenden Bilanz gesprochen und das obwohl die schlechteste Weizenernte seit mehr als 20 Jahren zu verzeichnen gewesen ist. Die erfasste Tonnage liegt bei etwa 84 Prozent der erwarteten Menge – wetterbedingt, lässt BayWa wissen. Insofern handle es sich um ein solides Ergebnis. Jörg-Simon Immerz von BayWa sichert dennoch zu: „Bei uns bekommt jeder Landwirt, der seine Ernte angeliefert hat, sein Geld.“ In einer Blitzumfrage von agrarheute.com hatten von 3.000 Teilnehmern 30 Prozent geantwortet. Sieben Prozent wollten sich zusätzliche Sicherheiten geben lassen. 23 Prozent wollten ihre Lieferungen an die BayWa reduzieren. 35 Prozent vertrauten hingegen darauf, dass ihre Genossenschaft zahlungsfähig bleibe, so agrarheute.com.
BayWa unterhält in Süddeutschland 125 Erfassungsstandorte. In Franken sind nach den Worten von Immerz sogar deutlich größere Erntemengen erfasst als im Vorjahr. Dennoch ist der Eindruck, dass die BayWa fortgesetzt strauchelt, unübersehbar.
Der Dresdener Wirtschaftswissenschaftler Prof. Werner Gleißner sieht den Grund der BayWa-Krise in massiven Verstößen gegen die Sorgfaltspflichten von Vorstand und Aufsichtsrat. Laut Gleißner sind das Risikomanagement und die Krisenfrüherkennung der BayWa veraltet. Nach seiner Analyse hat der Konzern nur ein von zehn relevanten Kriterien erfüllt, die sich aus gesetzlichen Anforderungen ergeben. So analysiert die BayWa zum Beispiel die Folgen von Rating-Risiken auf die Liquidität des Unternehmens unzureichend. Weitere GenoNachrichten zur BayWa Krise sind hier zu finden.++ (ba/mgn/29.08.24 – 114)
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