Athen, 20. August 2024 (geno). Die derzeit von massiven Flächenbränden malträttierten Wälder in Griechenland sind durch genossenschaftliche Bewirtschaftung zu sanieren und zu retten. Das erklärte der zuständige Beauftragte der griechischen Regierung, Wassili Dikilias, am Montag im Rundfunk. Derzeit gebe es in ganzen Regionen wie Attika, Euböa und andernorts keine Waldgenossenschaften. Das müsse sich ändern. Es sei auch Gegenstand einer umfassenden Waldreform in dem Land am Ionischen Meer und an der Ägäis, das nunmehr der Vorbeugung von Waldbränden erhöhte Aufmerksamkeit schenkt. Der Prävention galten bisher nur zehn Prozent der Ausgaben zum Schutz der Forsten. 90 Prozent der Finanzmittel wurden für den unmittelbaren Brand- und Katastrophenschutz ausgegeben. Sie kommen aus dem EU-Katastrophenfonds, der zwei Milliarden Euro umfasst. Allein in diesem Jahr sollen noch 300 Löschfahrzeuge angeschafft werden. Sieben neue Löschflugzeuge kommen zum Einsatz. Derzeit verfügen Griechenlands Feuerwehren über rund 3.500 Fahrzeuge, die zumeist überaltert sind.
Dikilias verwies auf riesige Brandflächen, die früher blühende Pinien-Wälder bildeten. Nun keimen aus den ausglühenden Böden neue Pflanzen, die Hoffnung wecken und in zwanzig bis 25 Jahren gesunde Wälder bilden könnten. Allerdings müsse eben permanent Prophylaxe gegen die immensen Brandgefahren praktiziert werden. Dafür müssten Genossenschaften sorgen. Sie zu gründen, ist Teil der griechischen Forstreform. Sie brächten auch Arbeit in die überwiegend agrarisch geprägten Gegenden.
Während den aktuellen Bränden rund um Athen etwa 50.000 Hektar Wald zum Opfer fielen, waren es allein im vergangenen Jahr 150.000 Hektar. In der gesamten Europäischen Union wurden 2023 etwa 500.000 Hektar durch Feuer vernichtet. ++ (gr/mgn/20.08.24 – 107)
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