Belgrad, 23. Juli 2024 (geno) In Serbien befindet sich das Alte Genossenschaftshaus „Rankovic“. Es steht in Drazevac, einer Siedlung auf dem Territorium der Stadtgemeinde Obrenovac. Das Gebäude zählt zum unbeweglichen Kulturgut auf dem Balkan und spiegelt die bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreichende Genossenschaftstradition im ehemaligen Jugoslawien wider. Der seinerzeit von Josip Broz Tito gegründete Vielvölkerstaat war ein regelrechtes Genossenschaftsparadies.
Die gesamte jugoslawische Gesellschaft basierte auf dem System der Arbeiterselbstverwaltung und dem kooperativen Wirtschaften. Das endete abrupt mit der Zerschlagung des Westbalkanlandes in Einzelrepubliken und nach den völkerrechtlich umstrittenen Militäreingriffen in der Region durch die NATO. Dennoch gibt es ein umfangreiches Genossenschaftserbe, dessen Wissensschätze zu heben wären. Außerhalb Belgrads und der ehemaligen Teilrepubliken ist zu wenig bekannt über den kooperativen Zusammenhalt des Balkanstaates, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg tapfer von dem Ostblock Stalinscher Prägung separiert und distanziert hatte. ++ (bl/mgn/23.07.24 – 089)
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