Gefahr im Verzug? Bei der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden gehen seit einigen Wochen merkwürdige Dinge vor sich. Wird die Genossenschaft schon vor der von den Mitgliedern geforderten außerordentlichen Generalversammlung zerschlagen? Wie die Genossenschaft in einer Pressemitteilung vom 29.12.2023 mitteilte, hat der Sonderbeauftragte der BaFin mit Geschäftsleiterfunktion, Christian Gervais, tatsächlich die Rückabwicklung des Verkaufs der Immobilie „Am Kirschberg“ in Weimar, in der die örtliche Polizeiinspektion untergebracht ist, angeordnet. Dadurch entging der Genossenschaft „VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden“, der diese Immobilie gehörte, ein erwarteter Gewinn von ca. 6 Mio. Euro. In seiner Pressemitteilung behauptet der Sonderbeauftragte der BaFin dann allen Ernstes: „Wir hätten sonst die ausstehende Kaufpreisforderung sofort von unserem Kapital abziehen müssen“. Was nach dieser Aussage von Herrn Gervais bedeutet, dass der Kaufpreis von 12 Millionen Euro vom Eigenkapital der Bank abgezogen hätten werden müssen. Übrigens und nur nebenbei: Es ist nicht das Eigenkapital der Bank, es ist das Eigenkapital der Genossenschaft und die gehört nun mal den Mitgliedern.
Aber STOP: Kennt sich der Sonderbeauftragte der BaFin mit Geschäftsleiterfunktion nicht mit Buchführung und Bilanz aus? Bei jeden Immobilienverkauf ist es doch so, dass der Verkäufer so lange Eigentümer der Immobilie bleibt, bis der Kaufvertrag vollständig bezahlt ist. Und solange der Kaufpreis nicht geflossen ist, bleibt die Immobilie im Besitz der Genossenschaft. Und sie hat einen gewissen Wert. Also kann niemals der Kaufpreis von 12 Millionen Euro vom Eigenkapital abgezogen werden, weil der Wert der Immobilie noch da ist. Und dieser scheint doch erheblich höher gewesen zu sein als der Buchwert von ca. 6 Mio. €. Nach genoleaks.de vorliegenden Informationen war die Verzögerung bei der Kaufpreiszahlung lediglich darauf zurückzuführen, dass ein Mietvertrag mit dem Land Thüringen noch nicht unterschrieben war. Ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren hätte den Wert des Objektes erheblich gesteigert. Wurde die Rückabwicklung vielleicht deshalb so schnell in Auftrag gegeben wurde, um ein Filetstück der Genossenschaft zum Buchwert an die genossenschaftliche Bad Bank BAG weiterzuverkaufen, deren alleiniger Eigentümer zufällig der BVR ist?
Warum macht Herr Gervais Geschäfte, bevor die Eigentümer der Bank, die Genossenschaftsmitglieder, Beschlüsse gefasst haben? Oder möchte der BVR die Bank zerstören, um hinterher zu sagen, er sei im Recht gewesen? Das schafft kein Vertrauen, lieber BVR. Und falls Herr Gervais offenkundig sauer ist, weil igenos e.V. trotz der Gesprächsbemühungen einen Eilantrag bei Gericht gestellt hatte und er über das widersprüchliche Verhalten irritiert ist, sollte er sich an die eigene Nase fassen. Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, vor allem wenn das Glas des Glashauses sehr dünn ist.
2 Kommentare.
Kann der Herr von der Bafin auch noch mehr Immobilien unserer VR-Bank verkaufen? Darf er das überhaupt?
Am Schluss des Artikels fehlt: BASTA