Bürgerenergie: Spanien, Italien und Österreich vor Deutschland

Allgemein

Mannheim/Neapel/ Graz/Lliria, 14. November 2023 (geno) Deutschland rangiert im europäischen Maßstab bezüglich Bürgerenergiegemeinschaften weit und erheblich hinter Spanien, Italien und Österreich. Hauptaspekt des Vergleichs ist die Kombination, gemeinsam Strom zu erzeugen und zu verbrauchen. Das ist die Ursache dafür, dass Deutschland hinten dran bleibt. Es wird zwar gemeinsam Elektrizität erzeugt und ins öffentliche Netz eingespeist, aber der Strom-Eigenverbrauch der Bürger wird mehr oder weniger behindert, blockiert oder sogar verboten. Das resümiert das Magazin „Energiedepesche“. Um so weniger verständlich sind diese Tatbestände, als dass eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2018 das genaue Gegenteil vorschreibt.

Nach Aussage des Printmediums fehlt in Deutschland der Rechtsrahmen, obwohl die Koalitionsvereinbarung der Regierungsparteien einen solchen verlangt. Es schreibt: „Deutschland hat im europaweiten Vergleich mit mehr als 1.700 die höchste Anzahl von Energy Communities, die gemeinschaftlich Energie produzieren. Eine gemeinsame Nutzung ist jedoch noch nicht möglich. Vielmehr ist insbesondere der Verbrauch nicht geregelt und wird sogar behindert. Auch das bestehende Mieterstrommodell ermöglicht keinen kollektiven Eigenverbrauch.“

Andere EU-Länder wie Österreich, Italien und Spanien sind längst weiter. Seit März 2020 werden solche Energiegemeinschaften nach dem „Decreto Milleprorohe“ tätig. Die Energiegemeinschaft Ost-Neapel, die 2021 entstand, ist die erste ihrer Art in Süditalien. Das spanische „Cell Model“ ist ein Konzept für Energiegenossenschaften , die die Energienachfrage ihrer Mitglieder durch den kollektven Eigenverbrauch erfüllen. Die Energiegemeinschaft Lliria steht dafür beispielhaft. Sie nutzt eine 39-kW-Photovoltaikanlage, um Energie für 40 bis 50 Nutzer in der Gemeinde zu teilen. Dadurch sinken die Stromkosten um 20 bis 30 Prozent. ++ bg/mgn/14.11.23 – 172)

www.genonachrichten.de, mg@genonachrichten.de, Redaktion: Matthias Günkel (mgn), tel. 0176 / 26 00 60 27

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