Frankfurt, den 25.10.2023. Die Frankfurter Volksbank plant eine Verschmelzung mit der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg. Es ist die 22. Fusion der Frankfurter Genossenschaft seit dem Jahr 1990. Aus der nun geplanten Verschmelzung entsteht in der Metropolregion Rhein/Mein eine „genossenschaftlich organisierte 20 Milliardenbank“. Damit wird künftig die Berliner Volksbank als derzeit größte Volksbank in Deutschland auf den 2 Platz verwiesen. Die Bilanzsumme der Berliner lag Ende 2022 bei rund 18 Milliarden Euro.
Wenn die Fusionspraxis in diesem Tempo weitergeht und nicht politisch gestoppt oder unterbunden wird, besteht die genossenschaftliche Finanzgruppe im Jahr 2030 bundesweit aus weniger als 30 sogenannten Metropolregionen.
In Frankfurt und Aschaffenburg ist fest geplant, dass die Vertreterversammlungen, die die Eigentümer der Bank repräsentieren, jeweils im ersten Halbjahr 2024 über die Verschmelzung abstimmen und diese auch befürworten. Die Billigung von Fusionen bei eine Vertreterversammlung im genossenschaftlichen Bankensektor ist ja bekanntlich nur eine Formsache, aber leider auch ein weiterer Beleg dafür, dass die Rechtsform Genossenschaft nicht mehr zum Bankgeschäft passt. Genossenschaftlich organisierte Großbanken missbrauchen laut igenos e.V. die Rechtsform und sollten dringend über einen Rechtsformwechsel nachdenken.
Bei einer vorangegangenen Fusion der Frankfurter Volksbank mit Rüsselsheim gab es dagegen erheblichen Widerstand. Die Rüsselsheimer Volksbank eG hat am Landgericht Wiesbaden einen Prozess gegen ein Genossenschaftsmitglied verloren und musste die Mitgliederliste rausgeben. Diese Liste konnte technisch nicht elektronisch weiterverarbeitet werden und musste von einem Schreibbüro abgeschrieben werden. Aus der Weitergabe an das Schreibbüro konstruierten die Anwälte des Genossenschaftsverband einen Verstoß gegen die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) und setzten einen Streitwert in Millionenhöhe an, um so die rebellischen Mitglieder abzuschrecken. Letztlich konnte die Fusion aber nicht verhindert werden. Es fand eine neue Vertreterwahl statt, die kritischen Mitglieder wurden nicht nominiert. Die neue Vertreterversammlung stimmte der Fusion zu.
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