Berlin, 2. August 2023 (geno). Die linke, seit rund einem Jahr als Genossenschaft herausgegebene Tageszeitung „nd – der Tag“ befindet sich in ernsthaften Schwierigkeiten. Das teilt die Genossenschaftsleitung am Mittwoch in Berlin den Mitgliedern und der Öffentlichkeit mit. „Denn bei den jüngsten Buchprüfungen für den Jahresabschluss 2022 stellte sich ein deutlich höheres Defizit als erwartet heraus; nicht das erwartete Minus von rund 300.000 Euro, sondern ein Verlust von mehr als 600.000 Euro stehen unter dem Schlusstrich“. Das habe mit eigenen Fehlern zu tun.
„Für die erst im Spätsommer gegründete und mit Jahresbeginn 2022 praktisch gestartete Genossenschaft ist das ein herber Rückschlag und eine ernsthafte Gefahr“. Die Zahlungsfähigkeit im Verlauf des zweiten Halbjahres 2023 sei nicht gesichert. Um der Misere zu entkommen, sollen weitere Unterstützer gewonnen werden – neue Mitglieder, neue Spender und neue Abbonenten. Ein Kampfziel, zum 30. Juni 2023 über mindestens 1.111 Mitglieder zu verfügen, habe erreicht werden können. Per 28. Juli 2023 waren 1.114 Mitglieder registriert worden; tagesaktuell nunmehr sogar 1.135. Nach den Worten von Geschäftsführer Rouzbeh Taheri wirken sich finanzielle Gegenmaßnahmen unter dem Stichwort „nd.Rettungsring“ allerdings erst im nächsten Jahr aus.
Unter der Bezeichnung nd.Genossenschaft soll die traditionsreiche, seit 75 Jahren ehemals als Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei (SED) herausgegebene Publikation den „bestmöglichen kritischen Journalismus garantieren“ Wie die Genonachrichten bereits am 26. November 2021 berichteten hat der genossenschaftliche Prüfungsverband PKMG die Satzung, Betriebskonzept sowie Besetzung der Gremien geprüft und die nd Genossenschaft Ende Oktober 2021 als Mitglied zugelassen.++ (nd/mgn/02.08.23 – 100)
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