Bochum/Rothenklempenow, 22. Mai 2023 (geno). Die BioBoden Genossenschaft (BBG) expandiert beträchtlich. Über den gegenwärtigen Entwicklungsstand gibt ein Bericht der Rundfunksendung „Umwelt und Verbraucher“ am Montag Auskunft. Ausgangspunkt sind die explosionsartig steigenden Preise für Ackerland. Genannt wird ein Beispiel aus dem Münsterland. Dort habe sich der Kaufpreis für einen Hektar Agrarboden in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt – auf 30.000 Euro pro Hektar. Um jungen Landwirten dennoch vernünftiges Wirtschaften nach ökologischen Prinzipien zu ermöglichen, erwirbt die BBG Landwirtschaftsflächen und verpachtet sie zu günstigen Konditionen in Erbpacht. Dieses Modell ist realistisch und wird immer populärer. Inzwischen haben sich der BBG 7.000 Genossenschaftsmitglieder angeschlossen. Sie haben 60 Millionen Euro eingezahlt, um damit Boden zu kaufen und an inteessierte Bauern zu verpachten. Inzwischen sind in das kooperative Netzwerk 75 Bauernhöfe mit 4.500 Hektar Land integriert.
Die BBG-Vorgeschichte begann vor fast fünfzig Jahren. Die ersten Keime sprossen in den 1960er Jahren. Die GLS Treuhand startete 1961 als Gemeinnützige Treuhandstelle (GTS), damit ökologische Landwirtschaft betrieben werden kann. Innerhalb dieses Modells ökologischer Agrarökonomie wurden und werden eingetragene Vereine Eigentümer von notleidenden Höfen, die sie an Betriebsgemeinschaften verpachten. Auf diese Weise enstand der 1996 gegründete Saatgutfonds als bedeutende Quelle für die Ökopflanzenzüchtung. Heute versteht sich die BBG als Bewegung für viele, die ihr Ziel zu einem gesellschaftlichen Anliegen machen. BBG-Zentrum ist der Hof Rothenklempenow zwischen Pasewalk und Stettin im äußersten Osten Mecklenburg-Vorpommerns. ++ (bb/mgn/22.05.23 – 070)
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