Wernigerode, 6. April 2023 (geno). In wenigen Tagen begeht die Harz.Coop eG den zweiten Geburtstag nach ihrer Gründung. Einer der geistigen Väter dieser bemerkenswerten, Kooperative ist Richard Schmid. Er initierte die Genossenschaft, in deren Mittelpunkt eine alte Schule in Schielo, einem Ortsteil von Harzgerode, steht. Sie nennt sich Regionalgenossenschaft und will die lokalen und örtlichen Entwicklungspotentiale, die im Harz schlummern, heben. Nach der deutschen Wiedervereinigung sind dem östlichen Teil des Mittelgebirges gravierende Schäden zugefügt worden: Landwirtschaft und Handwerk erleiden große Verluste, junge Menschen wandern ab und historische Gebäude verfallen. Die Region wirkt wie ausgestorben. Das Aushängeschild der Gegend – der Tourismus – liegt am Boden.
„Die Globalisierung hat in eine Sackgasse geführt“, schreiben die nunmehr 20 Genossenschaftsmitglieder in ihre Homepage. Sie wollen nunmehr diesen beklagenswerten Zustand zum Besseren wenden. Ihr Geheimrezept ist das netzwerkartige Wirken und Werkeln durch Genossenschaften, gemeinnützige Vereine und andere „alternative“ Wirtschaftsorganisationen, die die örtlichen Wertschöpfungsketten wieder oder ganz neu in Kraft setzen. Bildung und Kultur sollen dabei dominieren. Wir wollen die Menschen wieder für den Harz begeistern. Hier gibt es noch bezahlbaren Wohnraum und Natur.
Eine Leitfigur ist der in Schielo im Jahr 1865 geborene Kunstfotograf und Bildhauer Karl Blossfeldt. Sein Lebensweg, der 1932 in Berlin endete, ist eine Art Richtschnur für die sehr egagierten Genossen der Harz.Coop. ++ (hz/mgn/06.04.23 – 048)
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