Veracruz, 28. März 2023 (geno). „Mit der Erde wirtschaften statt gegen sie“ ist der Leitgedanke einer mexikanischen Farm, die im Jahr 1987 in der Nähe von Veracruz den Betrieb aufgenommen hatte. Es begann außerordentlich profan und wenig Aufsehen erregend. Der Vater von Misael Ramires Garcia kaufte Land, um dem frischgebackenen Agraringenieur eine wirtschaftliche Existenz in Gestalt von Viehzucht zu sichern. Der junge Landwirt merkte aber bald, dass intensive Rinderhaltung langfristig den Boden zerstört. „Schließlich konnte er seinen Vater davon überzeugen, einen Großteil des Viehs zu verkaufen und das insgesamt 306 Hektar große Areal um ein unberührtes, 40 Hektar großes Stück Wald aufzuforsten“ schreibt das „Energiewendemagazin“ in seiner jüngsten Ausgabe.
1995 trat ihm sein Vater den Grundbesitz ab. So wandelte sich die Farm „Canadas“ über Jahrzehnte hinweg zu einem Eldorado nachhaltiger Landwirtschaft und Lebensweise. Entscheidende Impulse dazu kamen von David Holmgren, Mitbegründer der Permakultur, der Las Canadas besucht und Seminare gegeben hatte. Permakultur ist für Ricardo eine übergeordnete Idee, die zu mehr Achtsamkeit gegenüber der Erde und den Menschen anhält. Permakultur und Agrarökologie ergänzen sich. Beide fußen auf einem regenerativen Ansatz, der die menschlichen Lebensgrundlagen nicht weiter zerstört. sondern sie auf möglichst soziale Weise wieder aufbaut.
2006 wurde der Agrarbetrieb in eine Kooperative umgewandelt. Jeder der 28 Angestellten sollte mitbestimmen. Nun entscheidet das Kollektiv.Einmal im Monat treffen sich die 28 Genossenschaftsmitglieder, um den weiteren Kurs zu bestimmen. Einer der aktuellen, in diesem Jahr getroffenen Beschlüsse lautet, Schattenkaffee anzubauen. Kaffeesträucher unter Baumkronen anzupflanzen bringt zwar weniger Ertrag, lässt aber das Ökosystem intakt. ++ (mx/mgn/28.03.23 – 045)
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